FJR-Tourer Deutschland

Erst mal Grüß Gott aus Regensburg,
hab mich mal angemeldet, weil sich hier doch mehr Technik-freaks tummeln als im anderen Forum und der Einfachheit halber kopier ich meine dortigen posts hierher, ist ein langer Text aber ich möchte die Sache möglichst genau schildern:

Hallo allerseits,
ich hab ein Riesenproblem. Meine 2002er Rote hat jetzt 146.000 km drauf. Im Leerlauf war zunehmend ein Steuerkettenrasseln zu hören. Dacht ich: gut, läßte nen neuen Steuerkettenspanner einbauen. Das Rasseln ist nun auch weg. Aber dafür spinnt jetzt der Motor komplett. Das äußert sich wie folgt:
Wenn der Motor kalt ist, scheint alles zu funktionieren. Die Kaltstartautomatik regelt auf 2000U und dann langsam runter auf Leerlaufdrehzahl. Sobald der Motor warm ist (bei den momentanen Temperaturen nach wenigen Minuten) gehts dann los. Wenn man beim Fahren vom Gas geht, bleibt die Motorbremswirkung so ab 3000U nahezu vollständig aus. Das Motorad läuft weiter als ob man Gas geben würde. Kuppelt man im Rollen aus, sinkt die Drehzahl langsam. Man kann den Leerlauf mit der Schraube dann nicht mehr richtig einstellen, weil sich entweder nix tut oder die Drehzahl manchmal einfach hängen bleibt. Liegt sie z.B. bei 1500U und man kuppelt (im Stand) mit gezogener Bremse ein, geht sie plötzlich auf 600U runter (wenn man vorher zu niedrig eingestellt hat) und der Motor kann sogar ausgehen. Andrerseits dreht sie (wenn der Motor dann heiß ist) plötzlich wieder auf 2500-3000U hoch.
Letzendlich kann man so nicht fahren. Das geht jetzt schon eine Woche so und die Werkstatt und herbeigerufenen „Spezialisten“ finden den Fehler nicht. Glücklicherweise ists momantan eh zu heiß.
Die gelbe Motorwarnleuchte ist nicht angegangen, im Fehlerspeicher wird kein Fehlercode angezeigt. Es kann also eigentlich nicht an der Elektronik oder irgendeinem Sensor liegen. Die Werkstatt musste zum Einbau des Spanners das Drosselklappengehäuse lösen und „nach vorne kippen“. Außerdem hat der Mech erwähnt, dass er die Gaszüge, bzw. die Gelenkstellen „geschmiert“ hat (das dabei auf die teflonbeschichteten Seile zu achten ist, ist bekannt).
Ich tippe auf ein mechanisches Problem entweder in den Gaszügen, dem Leerlaufeinstellzug oder im Drosselklappengehäuse (Verschmutzung? Welle verbogen?).
Nächste Woche will der Mech das Drosselklappengehäuse abbauen und saubermachen, obwohl „Yamaha sagt, man solle das nicht reinigen“.
Und natürlich ist folgende Diskussion entbrannt: Ich sage, bevor ich sie in die Werkstatt gebracht habe lief sie einwandfrei, die Werkstatt sagt, wir haben aber nix falsch gemacht.

eine Woche später

Hallo allerseits,
was auch immer beim Einbau des Kettenspanners schief gegangen ist (nein Kette muss nicht ausgebaut werden, Synchronisierung scheint zu stimmen, Schnorchel sitzen, Stopfen sind drauf), nach zwei Wochen in der Werkstatt läuft sie immer noch nicht richtig. Drosselklappengehäuse wurde ausgebaut und gereinigt, Ablagerungen an Drosselklappen entfernt, alle Steckverbindungen gereinigt.
Momentan ist es so: Wenn kalt, erhöhte Standgasdrehzahl, geht langsam zurück. Wenn warm: Bleibt ne Weile bei 11-1200U (je nachdem was man vorher mit der Standgasschraube für eine Drehzahl "erwischt" hat) geht dann plötzlich auf unter 600U (wobei sichs anfühlt als fehlen ein bis zwei Zylinder) und geht aus. Hat dann manchmal Probleme wieder anzuspringen, geht meist nur wenn man Gas gibt.
Wenn man dann mal fährt, wirkt sie beim Gas aufreissen wie zugestopft, bringt keine Leistung und braucht jetzt auch fast einen Liter mehr wie vorher. (von 100 auf 140 im letzten Gang braucht sie etwa 10 Sekunden; in irgendeiner Motorradzeitung hab ich gelesen normalerweise von 60 auf 140 in 8 Sekunden!!!???)
Im fünften unter 1600, wo sie vorher gut durchgezogen hat, "verschluckt" sie sich und auch dabei hat man das Gefühl ein oder zwei Zylinder fallen aus.
Die Motorbremse beim Gaswegnehmen ist nach wie vor fast weg, obwohl die Drehzahl beim Auskuppeln schon abfällt.
Die Standgasschraube ist nach wie vor sehr schwergängig und zeigt meist keine Wirkung.
Nach der Reinigung, bei aufgebocktem Tank schien alles wieder zu funktionieren.
Ratlos??????


Wäre wirklich toll wenn jemandem was dazu einfallen würde.

Grüße und Dank im Voraus

Willi

Liest sich tatsächlich so, als hättest du 1 oder gar 2 Zylinder verloren, zumindest zeitweise...

nachdem drosselklappenmäßig ja wohl alles in Butter ist: Funktionskontrolle Kerzen/-Kabels , Zündfunke usw

Fühl mal kurz nach dem Starten die einzelnen Rohre am Krümmer

hatte ich bei meiner Vtwin ab und zu bei richtigem Regen, da hat sich der vordere Zylinder durch Eindringen von Spritzwasser ins Kerzensteckerloch verabschiedet, nach 2 Kurven, als die Brühe durch eine Bohrung wieder rauslief, zündete die Kiste wieder durch, gemeingefährlich, unfahrbar

Hallo Rolf Michael,
Zündkerzen sind jetzt neue drin und alle Steckverbindungen sind überprüft worden. Wie gesagt, vor der Reparatur hat alles bestens funktioniert bis auf das Rasseln der Steuerkette und das ist jetzt zumindestens weg.
Kann es denn tatsächlich sein, dass beim Einbau des Spanners ein Zahn übersprungen worden ist und jetzt die Ventile zum falschen Zeitpunkt auf und zu machen? Und wie könnte man das überprüfen und beheben?
Immer noch mit ratlosen Grüßen
Willi

nicht verzagen, hast ne PN

Kopien hast du, schau auch mal hier nach:

viewtopic.php?f=2&t=2525&p=27579#p27579

Hallo Willi

Habe auf dem US Forum (fjrforum.com) auch schon gelesen, dass beim einbauen des Kettenspanners die Kette gerne mal 2 Zaehne ueberspringt (da sie beim ausbauen des alten Spanners durchhaengt) und dann stimmt das timing nicht mehr und es kommt vor, dass dann die Ventile verbogen werden...
wenn Du gut Englisch kannst, dann suche ich Dir gerne den Beitrag raus...
Gruss
Alfredo

PS: Bin kein erfahrener Schrauber, verfolge aber immer die Meinungen der Experten auf dem US Forum (die absolut beste Info Quelle fuer die FJR)

Hallo Leute,

ich habe bei meiner FJR nun auch den Steuerkettenspanner wechseln lassen!

Wie bei allen, die in Foren schrieben, lief die Karre vorher einwandfrei und nachdem man diese nach dem Kettenspannerwechsel von der Werkstatt zurückbekam - auch bei mir das Gleiche: ständiges absterben, 1-1,5 Liter mehr Spritverbrauch, keine Leistung mehr, wirkt im unteren Drehzahlbereich wie zugestopft, Abgas extremst hoch und und und....

Die Werkstatt hat mir erst einen angeblich defekten PowerCommander ausgebaut und die Kiste neu eingestellt aber es bleibt beim Alten - wie gesagt vorher lief Sie wie ne Sau!
Mein Verdacht ging erst in Richtung, dass die Kiste irgendwo Falschluft ansaugt. Das wurde aber von der Werkstatt ausgeschlossen. Auch wurde mir von der Werkstatt gesagt, dass das Teil auch nur bei einem übersprungenen Zahn noch gut laufen würde!?

Leider kann ich hier überall nur die selben Symtome lesen, aber nirgendwo "was es denn letztendlich war". Kann mir hier einer detailiert Auskunft geben?

Wäre um jede Auskunft dankbar, da ich in einer Woche in Urlaub fahren will....

Hallo,
meine RP 04 war nach einer Wartung nur noch eingeschränkt fahrtauglich.
Gasannahme im unteren Drehzahlbereich nur noch so zögerlich dass sie mir in einer engen Kurve fast umgestürzt wäre, danach dann fast Bocksprünge.
Manches dann noch so ähnlich wie bei dir.
Nichts mehr lief wie vorher und da lief sie perfekt.
Die Werkstatt hat sich nach meiner sofortigen Reklamation fast einen Wolf gesucht.
Irgendwann kamen sie zu der Feststellung dass ein Zahn des Steuerketteritzels verdreht wurde.
Nach Korrektur des Fehlers lief sie ähnlich wie vorher, wenn auch nicht ganz so perfekt.
Die Spezialisten von Voiges habe ich noch zusätzlich konsultiert um die Bestätigung zu erhalten dass die Ventile keinen Schaden genommen haben.
Das war glücklicherweise nicht der Fall.
Nach der perfekten Einstellung von Voiges lief sie wieder perfekt.

In diesem Fall hat das verstellen von einem Zahn, laut Auskunft des Verursachers das ganze Galama bewirkt.

Greetz

Rainer

wen die immer noch läuft wenn sie einen zahn übersprungen ist , man dann habt ihr e glück , ich weiß von auto motoren wo sich das sicher nicht ausgeht und zumindest die ventile im POPO sind . kann mir aber nicht vorstelle das sie sich verstellt nur wen man den spanner tauscht den wenn es so ist müsste die ja den ventil deckel runter und die nockenwelle irgend wie gegen verdrehen fest halten .

Ich kann es mir auch nur schlecht vorstellen das die Kette um einen Zahn verspringt, denn sie wird doch recht eng mit Kunstoffschienen geführt. Aber man hat ja schon Pferde vor der A.......... ......... ......... .
Auf jeden Fall würde ich die Steuerzeiten kontrollieren lassen. Zusätzlich die Führung der Tank Entlüftungen. Nicht das da was abgeknickt ist.