Hallo Rüdiger,
im alten Forum wurde schon ausführlich darüber diskutiert.
Darum nur ganz kurz. Gel ist nicht immer, ja eigentlich nur in wenigen Fällen, die ideale Wahl. Warum?
Gel ist nicht komprimierbar Deswegen kann Gel nicht dämpfen Deswegen wird das Gesamtskelett auf einer Sitzbank mit Gel stärker belastet/gestaucht Gel verändert seine Viskosität mit der Temperatur Deswegen ist seine Anpassungsfähigkeit bei Kälte eingeschränkt
Aber wann ist Gel denn zu empfehlen?
Wenn konventionelle Polsterlösungen keinen Erfolg bringen Wenn spitze Knochen drücken
Gel soll sich im Idealfall an die Körperkonturen anpassen. Das heißt, sich von dem Ort des höheren Druckes an den Ort des niederen Druckes verdrängen lassen, bis auf der gesamten Auflageflägefläche (hier: Sitzfläche) der gleiche Druck pro cm² hergestellt ist. Das bedeutet aber auch, dass man relativ statisch sitzen bleiben sollte, damit das so funktioniert. Ist dies der Fall, werden die Hotspots entlastet, andere Gesäßteile werden dafür belastet.
Konventionelles Polstermaterial arbeitet anders. Es wird an Stellen höheren Druckes komprimiert und speichert somit eine gewisse Menge Energie. Durch seine Eigenspannung drängt es jederzeit in seine Ausgangslage zurück. Daher erwidert es Druck mit Gegendruck, bleibt der Druck/Gegendruck über einen längeren Zeitraum konstant, führt dies zu Durchblutungsstörungen und damit zu Schmerzen. Allerdings wird eine gut gepolsterte Sitzbank niemals auf das Maximum, eher nur einen geringen Teil komprimiert. Eine gut gepolsterte Sitzbank wird auch so geformt sein, dass sie einer übermäßigen Hotspotneigung entgegenwirkt. Weich ist meist auch nicht soooo sehr zu empfehlen, da die Restkomprimierbarkeit, man könnte auch sagen Restfederweg, darunter leidet. Da sind wir auch schon beim Stichwort. Restfederweg = Komfort. Wenn es holprig wird, kann die Polsterung noch mehr Energie absorbieren - einfedern - und somit harte Stöße abfangen und sich, sollte es dann in die andere Richtung gehen, auch dekomprimieren damit der Hintern nicht seinen Halt auf der Sitzbank verliert.
Da die Stärke der Sitzbank ja nicht beliebig variiert werden kann, wird eine Geleinlage immer auf Kosten des Polstermaterials gehen ... Druckausgleich auf Kosten des Komfort.
Nicht falsch verstehen. Ich will damit nicht sagen, dass Geleinlagen in Motorradsitzbänken schlecht sind, würde sie aber nicht an erster Stelle oder als Allheilmittel empfehlen. Vielmehr würde ich mir für das gleiche Geld eine individuell angepasste Sitzbank polstern lassen. Wenn das nicht ausreichend ist, kann man sie immer noch nachrüsten lassen. Da Du ja aus Berlin bist, kann ich Dir Kaskana empfehlen. Dort habe ich meine Sitzbank auch machen lassen und würde wieder dort hin gehen. Und wenn Du den Chef nach Gel fragst, wird er Dir eine ähnliche Antwort wie ich geben.
Gruß, troy®
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war ja auch dort
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(innerer Heftrand war bis in den sichtbaren Außenbereich herumgezogen), war das Ergebnis des 2.Anlaufs perfekt 
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