Moin liebe FJRler,
so - ich hab' mir den N103 im Sonderangebot (Danke nach HH an Fraenkie
) bei Tante Louise geholt... N-Com BASIC-Kit und NCom-Bluetooth-Kit2 gleich mit dazu und natürlich (Trommelwirbel, Tusch!) auch gleich das mit Silikonrand ausgestattete Pinlock-Visir.
Passt soweit alles bestens bis auf das Micro, das mich ein wenig stört, deswegen hab' ich's einfach unter's Kinn gedrückt (kein Problem, Dank "Schwanenhals"), da ich ohnehin nicht vorhabe, damit zu "kommunizieren". Gestern habe ich dann einen kleinen "Ausritt" mit der FJR gemacht:
Es ist soweit alles im grünen Bereich - allerdings konnte ich keine höheren Geschwindigkeiten als um die 100 km/h fahren! Der Verkehr war einfach zu dicht. Dazu hätte ich auf die Autobahn gemusst und das wollte ich gestern nicht mehr...
Soweit ich es unter diesen Umständen beurteilen kann, ist der Helm besser belüftet als mein C1 und auch etwas leiser... Aber Genaueres kann ich erst schreiben, wenn ich damit mal eine Tour mit "Hochgeschwindigkeitspassagen" gefahren bin
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Schlecht:
Die Einbauanleitung für das NCOM-Basic-Kit für den N103 ist schlecht.
Grottenschlechte Bilder und eine Beschreibung, dass es eine "Sa* graust"... Schwarze Schrauben in schwarzen Hülsen auf schwarzem Grund. Klar, was dabei rauskommt. Und dann wissen die Übersetzer offenbar nicht, dass es einen Unterschied zwischen links und rechts gibt... Da werden Sicherheitsvorschriften und Garantiefälle, bei denen man keinen Ersatzanspruch geltend machen kann, in "epischer Breite" ausführlichst erläutert - aber das, worauf es ankommt, nur kurz angerissen und auf Bilder verwiesen auf denen man wegen des "Zehn nackte Neger im unbeleuchteten Tunnel-Effektes" so gut wie nichts erkennen kann...
Das innen liegende Sonnenvisir ist für meine Nase etwas zu lang ausgefallen - beim "Aktivieren" stößt es immer ein wenig auf meinen Nasenrücken - nicht wirklich schmerzhaft aber störend. Da muss ich mit der Fräse mal bei...
Das serienmäßig mitgelieferte Pinlockvisir hat gefehlt - was aber nicht schlimm war, weil ich ja ohnehin das mit Silikon einfasste Pinlokvisir haben wollte - einen Preisnachlass gab es aber nicht, was meiner "Krämerseele" eine kleinen Stich versetzt hat...
Okay:
Am besten läuft's mit dem Einbau, wenn man die Beschreibung weitgehend ignoriert und einfach den "gesunden Menschenverstand" einschaltet. Die Steckverbindungen sind kodiert, sodass man eigentlich keine Fehler machen kann. Ein wenig klein - ja, fast winzig - ist mir alles vorgekommen für meine "Senfdaumen" - aber das ist für einen Grobmotoriker, wie mich, ein eher "subjektives" Problem.
Was man braucht ist beim Montageset dabei und sogar ein paar Klebestreifen zur Fixierung der Kabel in der Helmschale gibt es, die man allerdings fast ganz auseinander nehmen muss. Wenn man sich das in Ruhe ansieht, ist das aber kein Problem. Dass die Batterie nicht in der linken sondern der rechten Helmseite montiert werden muss, hat mich fast in den Wahnsinn getrieben... Bis ich die Beschreibung in die Ecke gefeuert hatte und schließlich nach dem Motto "wie würdest Du das machen" zum Erfolg kam...
Gut:
Der Helm lässt sich gut öffnen und schließen - alles passt genau und es hakelt und klemmt nichts. Eine Hand genügt völlig. Das Visir ist schön gerastert und bleibt auch über Tempo 70 noch in seiner Stellung. Die Visir-Wechselmechanik ist gut. Viel einfacher als bei meinem C1.
Schön ist auch die Kinnriemen-Verschluß-Mechanik - sehr einfach und selbst mir dicken Handschuhen kein Problem.
Die Montage des Pinlockvisirs ist absolut einfach und gar kein Problem, wenn man das Visir vorher vom Helm gelöst hat - so wie es in der Beschreibung steht. Kleine Fertigungstoleranzen lassen sich problemlos durch Drehen der Befestigungsnippel ausgleichen, sodass das Pinlok immer passgenau bündig anliegt. Da hat sich mal einer Gedanken gemacht...
Das Beste ist aber das NCOM-BT-Modul. Einfach Draufklemmen - fertig! Wer will kann es sogar noch mit einem Plastikstreifen vor unbeabsichtigtem Lockern sichern. Einfach und wirksam. Die Bedienung funktioniert auch noch mit dicken Handschuhen - es gibt nämlich 3 wunderbare, große und gut ertastbare Knöpfe - nicht so lömmelige "Microschalter"...
Das Pairing mit meinem Zumo550 war überhaupt kein Problem und dass der Zumo550 mit meinem Blackberry klar kommt, wusste ich vorher schon.
Die Musikqualität ist trotz fehlendem A2DP-Protokoll beim Zumo550 deutlich besser geworden und kann auch abgerufen werden, ohne dass der Zumo in der Motorradhalterung steckt. Die Navi-Ansagen sind klar und deutlich. Das lauter und leiser stellen der Helmlautsprecher ist viel einfacher geworden. Das NCOM-BT würde sich auch problemlos direkt mit meinem Blackberry pairen - aber das will ich nicht, obwohl mein BB das A2DP-Protokoll beherrscht und die Musikqualität dadurch HiFi-Qualität erreichen könnte. Das Telefonieren klappt einwandfrei über den Zumo - aber das ist für mich nicht wichtig.
Der Stecker für die Batterieladung lässt sich einfach unter dem Kragen des N103 "verstecken" und stört überhaupt nicht. Die Ladezeiten hängen ab vom Entladezustand der Batterie - werden aber im "Alltagsbetrieb" mit ca. 2 Stunden erfreulich kurz angegeben.
Fazit:
Mit der Einschränkung, dass ich über die Lautstärke der Fahrgeräusche bei höheren Geschwindigkeiten noch nichts schreiben kann, muss ich zugeben, dass mir der Nolan N103 schon jetzt sehr gut gefällt. Der Helm ist relativ klein und leicht (ca. 1800 Gramm mit allem). Öffnen und Schließen des Helms sind einfach mit nur einer Hand möglich und selbst dick behandschuht kein Problem. Das verfügbare Helmzubehör ist umfassend, die Ausstattung einwandfrei und bequem. Die Verarbeitung ist okay und insbesondere die problemose Bedienung des NCOM-Systems hat mich beeindruckt. Das Innenfutter lässt sich zum Waschen herausnehmen und trägt sich durch die satinierte Oberfläche angenehm kühl (hoffentlich bleibt das im Sommer auch so).
Wenn jetzt noch die "Geräuschemmissionen" bei Schnellfahrten in akzeptablem Grenzen bleiben, dann ist das ein empfehlenswerter Helm für Leute wie mich, deren "Dez" problemlos da reinpasst...
Natürlich sind Klapphelme immer etwas lauter als "reinrassige" Integralhelme - insbesondere wenn sie über ein seitlich angebautes N-Com-System verfügen. Insofern bleibt abzuwarten, was die "Fachwelt" für Erfahrungen mit dem "SRC-Kragensystem" einer hier dominierenden aber deutlich teureren Konkurrenzfirma macht.
Insgesamt habe ich mit Pinlokvisir (mit Silikonrand), NCOM-Basic-Kit und NCOM-BT-Kit2 für den Nolan N103 484,75 € ausgegeben. Aktuell läuft gerade wieder eine "10% auf Alles-Aktion" bei Tante Louise. Wer sich also mit dem Gedanken trägt...