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Zustand unserer Straßen http://forum.fjr-tourer.de/viewtopic.php?f=33&t=2779 |
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Autor: | Armin44 [ 13.10.2010, 16:00 ] |
Betreff: | Zustand unserer Straßen |
Hallo ![]() in diesem Jahr bin ich aus beruflichen und privaten Gründen in insgesamt 6 europäischen Ländern plus Schweiz unterwegs gewesen und habe wieder einmal feststellen müssen, dass der Zustand der Straßen nirgendwo schlechter ist als bei uns in Deutschland. Selbst in Italien führen zu dem entferntesten Bauernhof in den Bergen Straßen, die man auch so nennen kann; kein Flickwerk mit anschließendem Gehopse und Schlingern über Bitumenstreifen wie bei uns - wenn dort repariert wird, dann wenigstens ordentlich. Das Einzige, was bei uns ordentlich gemacht wird, sind die Striche mit Leuchtfarbe um die zu reparierende Stelle - wehe dem, die Tiefbaufirma war da, dann ist der Zustand der Straße nach der Reparatur nicht selten schlechter als vorher. Auch Spurrillen findet man so richtig eigentlich nur bei uns - inzwischen so viele, dass es ja seit Jahren schon Hinweisschilder dafür gibt. Bei uns wird auch meist nicht gleich repariert (ist ja meist kein Geld da), sondern es wird erst mal ein Schild "Vorsicht Fahrbahnschäden" o. ä. aufgestellt. Klar gibt es auch bei uns noch gute und ordentliche Straßen, wo das Fahren Spaß macht - ich habe jedoch den Eindruck, diese werden immer weniger. Woran das liegt? Keine Ahnung. Wenn ich bedenke und rechne, was bei uns in Deutschland das Auto fahren kostet, direkt und indirekt, kann es daran wohl nicht liegen. Es ärgert mich nur ungemein. Wie kann man dem abhelfen? Wahrscheinlich gar nicht, so lange Politiker dafür zuständig sind und wir uns nicht wehren. Dem Ärger darüber kann man wohl weiterhin nur entfliehen, in dem man Urlaub in anderen Ländern macht, obwohl ich Deutschland als Urlaubsland auch sehr schön finde (mal abgesehen vom Zustand unserer Straßen) und gerne hier Urlaub mache. Grüße Armin |
Autor: | tooblue [ 13.10.2010, 18:03 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Jepp, Deine Aussage hat meine vollste Zustimmung. Es gab mal eine Zeit, da war die "German Autobahn" das Maß der Dinge in Europa. Mittlerweile sind selbst in den entlegensten Ecken Europas die Straßen besser als hierzulande. Und wenn ich mir überlege, wieviele Steuern und Abgaben rund um den Straßenverkehr von uns allen gezahlt werden und was davon letztendlich zweckgebunden zur Erhaltung oder gar Verbesserung des Straßennetzes tatsächlich bereitgestellt wird... ![]() Was kann man tun? Vielleicht hilft ein Blick zu den europäischen Nachbarn! Autobahnen und Schnellstraßen privatisieren und Maut zahlen? Ein generelle Neustrukturierung der Steuergesetze mit gezielter Belastung der Kostenverursacher? Deutschland ist Transitland, von Nord nach Süd, von Ost nach West, und dabei so klein, dass ein 38-Tonner meist jenseits der Grenzen tankt und mit dieser Tankfüllung sehr weit kommt. Ich persönlich würde eine einheitliche EG-Gesetzgebung bevorzugen, in der Fernverkehrsstraßen in bestimmte Güteklassen vorweisen müssen und den einzelnen Staaten vorgeschrieben wird, wie sie die Gelder dafür zweckgebunden in Form von Steuern oder Abgaben erheben dürfen. Das stell ich mal zur Diskussion |
Autor: | Andre69 [ 13.10.2010, 20:06 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Da das Geld in unserem Land für sinnlose und zum Teil hirnrissige Maßnahmen verbraten wird, ist es doch kein Wunder das es nicht reicht. Wenn ich mir nur den Schwachsinn ansehe, der in den zurückliegenden Monaten hier bei uns an der B242 verbrochen wurde, da schwillt mir der Kamm. Da werden ~ 300.000€ für den Bau von 2 Wildkatzen-Tunnel zwischen meinem Wohnort und dem Nachbarort förmlich verbrannt ![]() In über 41 Jahren die ich hier wohne habe ich noch keine Wildkatze gesehen, geschweige denn eine an dieser Stelle überfahrene Wildkatze. Bauzeit Ende März bis Ende September 2010, das waren 6 Monate einseitige Verkehrsführung mit Ampel und ich fahre diese Strecke manchen Tag bis zu 5x in beide Richtungen ![]() OK, nun sind die Tunnel fertig, es wurde sogar die Jahreszahl 2010 sehr schön in den Beton gegossen ![]() Eine Katze, egal ob wild oder zahm, wird da eh nie durch laufen. Mal abgesehen davon warum sie es sollten, denn der Weg über die Straße ist immer noch der einfachste, beide Tunnel stehen, da in einer Senke gebaut, ca. 30cm unter Wasser und da Katzen ja so gerne schwimmen.... ![]() Dafür ist die Bundesstraße darüber, die übrigens vor dem Bau 1A in Ordnung war, zur Buckelpiste verkommen ![]() Könnte da noch einige weitere Beispiele ähnlicher Art bringen, aber so etwas kennt sicher jeder von euch aus seiner Gegend. Gruß Andre |
Autor: | Didi59 [ 13.10.2010, 23:36 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Hmm... kann ich so nicht bestätigen... dann komm mal nach Belgien ![]() ![]() ![]() |
Autor: | Topliner [ 14.10.2010, 00:35 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Armin ... da muß ich Dir recht geben. Allerdings hat der Dieter auch recht und ich denke es ist Regional mehr oder weniger schlecht, was den Straßenzustand betrifft. Ich kenne gute und sehr schlechte Strecken im Sauerland, das gleiche gilt auch für die Eifel ... da gíbt es schon derbe und heftige Ausreißer. Der Hunsrück hat auch schwer zu kämpfen und kann auch gut und gerne als Teststrecke für Stoßdämpfer genommen werden. Dagegen sind die Strecken in der Oberpfalz, Bayr. Wald sehr gut und große Teile im westl. Hessen immerhin noch gut. Die Pfalz und der Pfälzer Wald sind in weiten Teilen gut, wobei es auch da mittlerweile recht heftige Ausreißer gibt. Der Schwarzwald hat schon schöne Strecken, muß aber aufpassen das seine Straßen nicht verkommen. Hier, im Münsterland, ist es in den rein ländlichen Bereichen noch so einigermaßen, aber auch hier muß man dranbleiben. Schlimm wird es im Bereich des Ruhrgebietes, wo natürlich auch der Schwerlastverkehr seine Spuren hinterläßt ...grausam. Sicherlich, Landstriche die mit starken Temperaturunterschieden und entsprechend kalten und langen, schneereichen Wintern zu kämpfen haben, haben es immer schwerer. Natürlich spielt das Bundesland und somit seine Bereitschaft Geld in den Straßenbau für Instandhaltung investieren, eine entscheidenen Rolle. Ergo: Je kleiner in der Hierachie die Straße ist und je ärmer die Gemeinde bei Ortsdurchfahrten, desto schlimmer die Oberfläche ...Tendenz steigend. Hinzukommt, das die Instandsetzungsqualität immer schlechter wird. Wenn ich da an Asphaltübergänge oder noch schlimmer, an zentimetertiefe Gullideckel und Wasserköppe in der Straße denke ... grausam. Da fallen einem, beim Überfahren selbiger, die Zähne aus der Leiste und schlimmeres .... Die Firmen scheinen es nicht mehr hinzukriegen. Die Verantwortlichen sollten mal eine Abnahme einer Maßnahme mit einem Mopped machen, und nicht per Auge oder bestgefedertem Auto. |
Autor: | FJRalle [ 14.10.2010, 08:21 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
....und für uns Motorradfahrer wird es als Gefährlicher ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Autor: | Bouchka [ 14.10.2010, 14:13 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Zitat: Didi59 Hmm... kann ich so nicht bestätigen... dann komm mal nach Belgien ![]() ![]() ![]() Das wollte ich auch gerade schreiben. Was bei uns als Feldweg bezeichnet wird ist in Belgien die Landstrasse oder noch mehr. Noch nirgens so schlecht gefahren als bei den Belgiern!!!!!!!!!!!!!!! |
Autor: | ManfredA [ 14.10.2010, 16:58 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
.. ![]() ![]() ![]() Also sooo schlecht waren die Straßen bei der Ardenntour nun auch nicht; zumindest waren mal keine Feldwege dabei.... die hatten wir dem Detlef rausgestrichen ![]() Ich kann Toppi und den Vorschreibern nur beipflichten. .... ![]() Es gíbt sicherlich rühmliche Ausnahmen von „Neugemachten Landstraßen und Kreisstraßen in hervorragender Qualität ![]() ![]() Meist erfolgt zunächst monatelang eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 oder 30km/h wegen Straßenschäden ![]() Dann wird mit Flüssigbitumen und Rollsplitt geflickt---großflächigst natürlich— ![]() ![]() Das Ganze bleibt dann mal monatelang so, irgendwann wird dann mal gekehrt und gemalt, bis zum nächsten Winter. ![]() Das vollständige Abfräsen und Erneuern von Fahrbahndecken ist doch die absolute Ausnahme. Als Fahrbahnbankette wird schließlich noch der feine weisse Kiesel verstreut, der in jeder Kurve von spuruntreuen Dosen später bis zur Fahrbahnmitte verteilt wird... ![]() Nur Kreisel schießen wie Pilze aus dem Boden, allerdings nicht so elegant zu befahren wie in Frankreich, sondern eher als Schikane ausgearbeitet. ![]() Auch fällt mir auf, dass hierzulande immer mehr Kanaldeckel exakt in der Motorradfahrer-Ideal-Linie plaziert sind ![]() Bei älteren Straßen außerorts finden sich seltenst Kanaldeckel im Fahrbahnbereich..... . Im Nassen kaum zu sehen und beim Überfahren versetzt es einen uU schon heftig....... ![]() Als krönender Abschluss dann die Qualität der Fahrbahnsanierungen ... Huppeln, Unebenheiten, Kanten, 2-3cm Höhenunterschiede von Kanaldeckeln um Fahrbahnbelag.... Die Endabnahme sollte zu Fuß erfolgen..... oder höchstens per Fahrrad und nicht via Goggle-earth oder über Satelit. Unsere Politiker fliegen zu viel und laufen zu wenig ..... und mit einem tollen Kreisel mit Modernem Kunstwerk mittig kann man sich eher einen Namen machen als mit 50km neuem Fahrbahnbelag.... . Lösungsansätze? ![]() Wäre auf den französischen Maut-Straßen das gleiche Verkehrsaufkommen wie hier auf unseren BAB, die wären auch schon lange kaputt ![]() Aber solange unsere KFZ - bezogenen Abgaben in der Rentenversicherung landen und andere Löcher damit gestopft werden..........solange wird das nix..... ![]() |
Autor: | marocel [ 14.10.2010, 23:01 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
...aber nun doch auch mal was Positives: Da mittlerweile jedes kleine Dorf als Eingang und Ausgang einen gut ausgebauten Kreisverkehr bekommen hat, schafft man nun auch im Flachland ab und zu mal annehmbare Schräglagen... ![]() |
Autor: | tooblue [ 15.10.2010, 05:19 ] |
Betreff: | Re: Zustand unserer Straßen |
Oh ja, manche Stadtväter gehen da mal richtig aus sich heraus: riesige runde Fläche wie eine Plaza, und nur ein kleines Inselchen in der Mitte, weil die Gelenkbusse des öPNV und die 40-Tonner drüber müssen, die das Industriegebiet vor der Stadt beliefern müssen... da könnte man meist geradeaus drüberfahren, wenn da nicht die konzentrischen aufgemalten Kreise wären... und 4 m hinter den Ausfahren dann die Fußgängerüberwege, wunnerbaar. Die meisten solcher Verteilerkreise haben den Namen "Kreisverkehr" gar nicht verdient, diese funktionieren nämlich nur richtig, wenn der Verkehr in und aus allen Richtungen ziemlich gleichmäßig läuft. Also baut mal "Bypässe", um den Kreisel von zu starkem einseitigem Verkehr zu entlasten, dabei wird nochmal mindestens genau soviel Fläche zugeteert wie der eigentliche Kreisel in Anspruch nimmt. In meinem Heimatort wurde jüngst ein "Doppelkreisel" (2 Kreisel hintereinander, einen großen mit Doppelspur und einen normalen) eingeweiht mit jeder Menge Bypässe... Man könnte eine tägliche Doku-Soap drehen, was sich dort abspielt ![]() http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufm ... 25,2492895 |
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