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Kurventechnik http://forum.fjr-tourer.de/viewtopic.php?f=33&t=4564 |
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Autor: | kölsche Jung [ 04.03.2012, 15:09 ] |
Betreff: | Kurventechnik |
Es ist mal wieder soweit. Die Familie plant meine Geburtstagsgeschenke. Da die alle wünschen, dass ich immer gesund nach Hause kommen, denkt man an ein Fahrtraining. Das ADAC Sicherheitstraining habe ich schon mal mitgemacht. Jetzt seh ich mich mal so um, was interessant sein könnte. Ich denke, ich komme mit meiner FJR gut klar - sortiere mich aber bei den ruhigen Fahrern ein. Was ich an meiner Fahrstil selbst bemängle ist die Kurventechnik. Mir fehlt da so die "pure Selbstverständlichkeit". Ich muss mich schon auf die Fahrlinie konzentrieren. Trotzdem bemerke ich selber immer wieder mal, dass in der Kurve korrigiert oder gebremst wird. Ich denke, nichts Schlimmes, aber auch nicht richtig gut. Eine gute Maßnahme wäre also ein Kurventraining. Mein Ziel ist es nicht, mit den Fussrasten auf den Boden zu kommen oder ähnliches. Ich habe sehr lange Rennrad gefahren. Mit diesen leichten Dingern, mit kurzem Radstand geht man eine Kurve anders an. Es gibt keinen Scheitelpunkt aus dem man in dem Sinne rausbeschleunigt. Obwohl es natürlich auch Gemeinsamkeiten gibt (Fahrlinie). Allerdings gab es auf dem Rennrad auch Jungs, die mir bei kurvigen Abfahrten gezeigt haben, wo der Hammer hängt. Vielleicht ist das ganze auch nur Kopfsache. Ich wohne in der Nähe vom ADAC Platz in Grevenbroich und könnte mir gut vorstellen, da was zu machen. Interessant finde ich auch Angebote, bei denen man auf gesperrtem Gelände übt und anschließend raus auf die freie Piste geht. Würde mich über Tips von euch freuen. |
Autor: | Eberhard [ 04.03.2012, 15:14 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Hallo Hans, also ich kann Dir ![]() |
Autor: | hexenbesen [ 04.03.2012, 17:32 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
hallo hans, das "normale" kurventraining beim adac ist schon wirklich gut. dort geht es nicht ums rastenschleifen, sondern um basics des kurvenfahrens - auch für längere fahrer sehr geeignet. ich bin danach sehr viel flotter und sicherer durch das geschlägel gekommen. dann gibbet beim adac aber auch noch das intensiv-und schräglagentraining für die kurven. hier darfst du dann auch deine pedale abschleifen. ich persönlich finde das kurventraining dort ganz angenehm, weil es "nur" 3-4 stunden sind und es nicht ganz so teuer wie ein ganztages- training ist - also auch gut mal nach der arbeit zu besuchen. lieben gruß tina ![]() |
Autor: | harry301 [ 05.03.2012, 02:33 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Zitat: kölsche Jung Was ich an meiner Fahrstil selbst bemängle ist die Kurventechnik. Mir fehlt da so die "pure Selbstverständlichkeit". Ich muss mich schon auf die Fahrlinie konzentrieren. Trotzdem bemerke ich selber immer wieder mal, dass in der Kurve korrigiert oder gebremst wird. Ich denke, nichts Schlimmes, aber auch nicht richtig gut. Eine gute Maßnahme wäre also ein Kurventraining. Hi Hans, ich geh einmal davon aus, dass du spätestens bei deinem ADAC-Training auf den Lenkimpuls aufmerksam gemacht worden bist und ihn, nicht nur instinktiv, sondern bewusst einsetzt. Wenn nicht, sollte dies zuerst geübt werden. Den Lenkimpuls kann man auf jeder gemütlichen Kaffeefahrt üben. Mir persönlich hat es sehr, sehr viel gebracht, den Lenkimpuls zunächst auch bewusst einzusetzen. Ein kurzes Video hierzu: http://www.gaskrank.tv/tv/motorrad-schu ... en-803.htm Nach dem Beherrschen des Lenkimpulses muss man sich kaum noch auf die Fahrlinie konzentrieren, wenn man die Geschwindigkeit dem persönlichen Fahrkönnen anpasst. Besser gehts noch, wenn man spürbar langsamer fährt, als man es eigentlich drauf hat. ( auf der Landstrasse für mich selbstverständlich) Jetzt hat man die Wahl, langsamer zu fahren oder intensiv ( ohne Übungsabsicht) Kurven zu fahren. Jährlich 15000 km Kurvenstrecke, mit seiner persönlichen Wohlfühlsgeschwindigkeit zu fahren, bringt bei vielen "ruhigeren" Fahrern einen beachtlichen Fortschritt und sie werden automatisch flotter. Je älter man ist, desto langsamer zeigt sich eine Verbesserung. Ab welchem Alter es nix mehr bringt, ist unterschiedlich. Bei einem sehr flotten Strassen-Fahrer ist sicherlich mit 55 Jahren Schluss, bei einem 57 Jahren alten Wiedereinsteiger vielleicht erst mit 60, 65?? Um diese Fortentwicklung zu beschleunigen, habe ich mich bei einigen Sicherheitstrainings angemeldet und ca 10-15 Tage auf Übungsplätzen, Landstraßen mit Instruktor, Schotter und sogar Gelände verbracht. Gefühlter Erfolg bei mir = 0,000. Für mich meist raus geworfene Zeit und Geld. Man kann darüber streiten, wie nützlich eine Übung: um Hütchen zu fahren, Kreisbahn fahren, Lenkimpuls üben, Vollbremsung üben, Ausweichmanöver, langsame Kurven üben, sein mag, aber es war nicht dass, was ich üben wollte. Flotter, aber sicherer Kurven fahren. Ich habe noch einmal 30000 km runtergenudel, bis ich es gewagt habe, mich zu einem Rennstreckentraining ( mit Instruktor als Guide) anzumelden. Lederklamotten gekauft und mich vom Instruktor, in einer Gruppe, ca 40-50 X ( 2 Tage) über die Renne ziehen lassen. Es war ein Riesenerfolg, die selbe Strecke, immer und immer wieder zu fahren. ![]() ![]() ![]() Dabei wurde bei mir ein unbeschreibliches Vertrauen, im mein Möppi, meine Reifen und letztendlich in mein Fahrkönnen, ausgelöst. Leider in Geschwindigkeiten, die schon etwas Mut und Risikobereitschaft abverlangten. Mit 150 kmh, eine 50 kmh Kurve anbremsen, hat schon was. Ich möchte deshalb Niemandem empfehlen diesen Sprung ins kalte Wasser zu machen, sondern zunächst, nach einer langsameren Alternative zu suchen. Eigentlich für Straßenfahrer sogar besser. Sehr gelobt wird der Hunsrückring. Die Strecke ist höchstens 120 kmh schnell und hat Kurven von 20 - 100kmh aufwärts. Ideale Landstraßengeschwindigkeit. Es wird in verschiedenen Gruppen gefahren, von "gemütlich" bis schnell. Man kann auch wechseln. Leider war er nur Montags zu buchen, ob es immer noch so ist, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, wie du drauf bist, aber für mich wäre so eine "langsame Rennstrecke" eine perfekte Lösung gewesen. Zumindestens ein Schnuppertraining auf der oberbergischen Kartbahn oder auf dem Hunsrückring sollte für jeden ambitionierten flotteren Fahrer Pflicht sein. Aber nicht gleich abschrecken lassen, nach einem halben Tag gehts von alleine. http://www.mototeam.eu/ |
Autor: | HPH [ 05.03.2012, 09:30 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Zitat: harry301 [Je älter man ist, desto langsamer zeigt sich eine Verbesserung. Ab welchem Alter es nix mehr bringt, ist unterschiedlich. Bei einem sehr flotten Strassen-Fahrer ist sicherlich mit 55 Jahren Schluss, bei einem 57 Jahren alten Wiedereinsteiger vielleicht erst mit 60, 65?? Woher hast Du denn diese Erkenntnis ![]() ![]() |
Autor: | gtr1000 [ 05.03.2012, 12:00 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Zitat: harry301 Bei einem sehr flotten Strassen-Fahrer ist sicherlich mit 55 Jahren Schluss, Oh menno, meine Krankenkasse bietet auch schon Wochenendausflüge Ü55 an... ![]() Wolfram, der in einem Monat 55 wird |
Autor: | ManfredA [ 05.03.2012, 13:52 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Hallo Harry; ich denke du hast mit deinem Beitrag und der Beschreibung deiner subjektiven Erfahrung dem Hans eine erstklassige und konkrete Hilfestellung gegeben.... ![]() Schließe mich dem voll und ganz an ![]() @HPH; ich lese hinter Harry`s von dir zitierter Aussage 2 Fragezeichen Zitat: Harry ..bei einem 57 Jahren alten Wiedereinsteiger vielleicht erst mit 60, 65?? Also eine Vermutung/Fragestellung von Harry.... ![]() ![]() ![]() Man wird gelassener, ![]() ![]() @ Wolfram und ![]() ![]() ![]() |
Autor: | harry301 [ 05.03.2012, 14:15 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Zitat: HPH Zitat: harry301 [Je älter man ist, desto langsamer zeigt sich eine Verbesserung. Ab welchem Alter es nix mehr bringt, ist unterschiedlich. Bei einem sehr flotten Strassen-Fahrer ist sicherlich mit 55 Jahren Schluss, bei einem 57 Jahren alten Wiedereinsteiger vielleicht erst mit 60, 65?? Woher hast Du denn diese Erkenntnis ![]() ![]() Ähm, hast du meinen Text genau gelesen? ich habe geschrieben, dass jemand, der mit 55 Jahren, nach jahrelangem Möppifahren mit unzähligen Kilometern auf dem Buckel, auf einem hohen Level fahrend, (sehr flotter Fahrer) durch Selbstübung sicherlich keine spürbaren Verbesserungen erwarten kann. Im Gegenteil, mit 55 Jahren gehts abwärts. Unabhängig vom Möppifahren, ließen bei mir Kondition, Reaktion usw., schon ab 35 Jahren nach. Geht wahrscheinlich anderen ebenso. Sogar den Profis!!!! Fährt man mit 55 auf einem relativ niedrigen Level, (Anfänger, Wiedereinsteiger usw.) kann man auch ab 57, durch selbständiges Üben ( viele Kilometer schruppen) und/oder mit Sicherheits/Renn-trainings noch beachtliche Erfolge erzielen. Sein Möppizenit wir dann sicherlich nicht bei 35 oder 55 Jahren liegen, sonder vielleicht bei 60. Durch Erfahrung wird man besser, aber leider nicht jünger. Ich möchte mich jetzt nicht streiten, wann jemand seinen persönlichen Zenit überschritten hat, aber ich arbeite mit 55 primär daran, meinen Level ( Fahrkönnen) zu halten, beziehungsweise die Abwärtskurve möglichst flach zu gestalten. Irgendwann ist bei jedem der Ofen aus. Einige müssen altersbedingt leider schon mit 55 Jahren aufs Möppifahren verzichten, einige wenige fahren mit 70, noch vertretbar sicher, touristisch durch die Lande. Das wünschen wir uns doch alle. Je höher der persönliche Level mit 55 oder 60 Jahren ist, um so länger kann man davon zehren, wenn es alterungsbedingt rapide nach unten geht. Dieser Aspekt, wird meiner Meinung nach, vernachlässigt. Mit 55 oder älter, auf dem Hunsrückring zu fahren, ist sicherlich nicht verkehrt. |
Autor: | Formel1 [ 05.03.2012, 21:01 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Hallo zusammen, nun muss auch ich mal meinen Senf dazu abgeben. Vertrauen: Ist eine gute Sache. Warum fährt ein anderer mit der FJR mit den selben Reifen - in meinen Augen - viel sportlicher und runder? Das hat natürlich mit Fahrerfahrung zu tun, zeigt mir aber, dass das Material auch gut sein muss. Ich persönlich orientiere mich gerne an guten Fahrern. Fahren diese schnell und locker - mit dem selben Material wie auch ich - um die Kurve, dann habe ich Vertrauen in mein Material und versuche es auch. Du musst nur Vertrauen in das Material und natürlich in dein eigenes Können haben! Erfahrung: Viel zu fahren bringt eine gewisse Sicherheit, Vertrauen (s.o.) und auf Dauer eine bessere Fahrweise. Und natürlich ganz klar birgt ein niedrigeres Einstiegslevel im Thema Können viel größeres Verbesserungspotential. Ergo: Viel Fahren erweitert den Horizont. Kondition: Eine gewisse Kondition befähigt zu längerem, konstanteren und sichererem Fahrverhalten. Körperliche Fitness ist eine der Voraussetzungen für gutes Kurven fahren. Ausgeschlafen und stressfrei sollte die Tour begonnen werden. Dann geht alles viel leichter von der Hand. Lenkimpuls: Dieser Impuls wird in dem Link bei gaskrank.tv gut beschrieben. Der Stoß gegen den Lenker hat mir persönlich bei meinem Unfall 2010 wahrscheinlich das Leben gerettet. Auch in Kurven setze ich den Impuls immer wieder bewusst (und wahrscheinlich auch unbewusst) ein. Persönlicher Charakter oder Gemüt: Es gibt ruhige, zurückhaltende, sportliche, selbstsichere, cholerische, selbstüberschätzende, ausgeglichene und und und... Menschen. Unterschiedliche Charaktere fahren unterschiedliche Kurven. Alles in Allem gehören viele Faktoren zum guten Kurvenstil dazu. Ein Training auf der "langsamen" Rennstrecke ist sicherlich förderlich. Bleibt alle gesund in der noch jungen Saison! Grüße aus der Eifel Ralf P.S.: Selbstüberschätzung: Dieses könnte ein tödlicher Faktor der Kurvenhatz sein. Das eigene Fahrkönnen richtig einzuschätzen kann zu längerem Leben führen... |
Autor: | Roadrunner72 [ 06.03.2012, 09:38 ] |
Betreff: | Re: Kurventechnik |
Hallo Hans, solltest du auf die ADAC-Variante zurückgreifen wollen: Das Schräglagentraining ist eher für Anfänger, das Kurventraining für erfahrenere Piloten gedacht. Nur so als Richtung. Ich werde dieses Jahr auch ein Kurventraining in Augsburg machen, bin schon gespannt. Das letztjährige Intensivtraining war schon klasse und sehr lehrreich... Viel Spaß! |
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