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wer haftet wirklich?
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Seite 1 von 5

Autor:  Papillon [ 14.05.2012, 09:18 ]
Betreff:  wer haftet wirklich?

oft liest man ja das Schild - "Betreten verboten - Eltern haften für ihre Kinder" - so weit mir bekannt ist stimmt das so nicht - oder? grundsätzlich wird letztendlich doch der Grundstückseigentümer haftbar gemacht wenn nicht ausreichend "gesichert" worden ist. ...

wie schauts aber bei Veranstaltungen wie z.B. einem Motorradtreffen aus?

wo liegt der Unterschied?
zum einen das Motorradtreffen zu einem gewissen Datum wohin jeder Biker ohne Anmeldung fahren kann der es lesen kann. Auf der Ausschreibung wird im Kleingedruckten auf Haftungsausschluss etc. hingewiesen.

zum anderen. eine Veranstaltung (Treffen?) bei der man sich anmelden muss und eine Teilnahme nur dann möglich ist bzw. andere Teilnehmer im Vorfeld ausgeschlossen sind. Haftungsausschluss wurde im Vorfeld akzeptiert.
aber. wie ist es tatsächlich?, schaut es rein rechtlich im Schadenfall nicht ganz anders aus? so das letztendlich doch der Veranstalter in Regress genommen werden kann?
würde eine Veranstalterhaftpflicht evtl. vor unvorhergesehenen Ansprüchen schützen? :silly:

Autor:  ManfredA [ 14.05.2012, 09:40 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

Hallo Felix :-) ;

ich kann dir nur berichten, dass bei den Veranstaltungen, wo ich Organisator oder mit im Orga-Team bin, nur mitfahren darf, wer einen :link: Haftungsausschluß eigenhändig ausfüllt und unterschreibt und abgibt. :isso:

Ohne ausgefüllten und unterzeichneten Haftungsausschluß keine Teilnahme - Punkt. :excl:

Ich hatte schon den Fall, wo jemand den nicht ausfüllen / unterzeichnen wollte. Der konnte dann eben nicht teilnehmen und ist nicht mitgefahren. :bätsch:

Mir persönlich ist ein Fall aus der jüngeren Vergangenheit bekannt, wo es während einer FJR - Tourer-Tour zu einem Sturz kam, und der Orga etwa 9 Monate später Post vom Anwalt des Verunfallten bekam und zu mehreren Tausend € Schadensersatzzahlungen aufgefordert wurde. Nach Vorlage des unterzeichneten Haftungssauschlusses beim Anwalt war die Sache erledigt --- der Orga hat bis dato niemehr was von gehört. 8-)

Autor:  DetlefT [ 14.05.2012, 10:40 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

Zitat: Papillon
zum einen das Motorradtreffen zu einem gewissen Datum wohin jeder Biker ohne Anmeldung fahren kann der es lesen kann. Auf der Ausschreibung wird im Kleingedruckten auf Haftungsausschluss etc. hingewiesen.
In diesem Fall ist der Abschluss einer Veranstaltungsversicherung dringend angeraten. Ich jedenfalls würde ohne eine solche ein derartiges Treffen nicht verantwortlich ausrichten.

Zitat: Papillon
zum anderen. eine Veranstaltung (Treffen?) bei der man sich anmelden muss und eine Teilnahme nur dann möglich ist bzw. andere Teilnehmer im Vorfeld ausgeschlossen sind. Haftungsausschluss wurde im Vorfeld akzeptiert.
Nicht nur akzeptiert (das könnte ja auch nur mündlich oder implizit sein, also in der Art, ich bin dabei, dann werde ich wohl auch einverstanden sein), sondern eigenhändig unterschrieben!
In diesem Fall dürftest Du zu 99% auf der sicheren Seite sein. Mir ist allerdings die Aussage eines Anwaltes bekannt, der ausführte, der Geschädigte müsse nur genug geschädigt sein und einen sehr ehrgeizigen Anwalt finden, dazu noch einen entsprechenden Richter, der vielleicht mal von einem Moppedfahrer überholt worden ist, dann könne man letztlich für nichts garantieren.
Denn merke:
"Coram iudice et in alto mare in manu dei soli sumus." ⇒ "Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand." (alte römische Juristenweisheit)

:prof: Natürlich ist mein Beitrag nicht als Rechtsberatung zu werten, das bleibt den entsprechenden Berufen vorbehalten!

Autor:  Papillon [ 14.05.2012, 11:24 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

danke für die Antworten. wie schon von euch beiden beschrieben ist man vor Regressansprüchen wohl nur gefeit wenn man sich schon im Vorfeld gegen alle Eventualitäten absichert. leider ist man heutzutage wohl erst auf der wirklich sicheren Seite wenn man "versichert" und auch gut anwaltlich beraten ist. Wie dann letztendlich die Gerichte im Falle eines Falles entscheiden steht scheinbar wieder ganz wo anders.
früher war es irgendwo leichter - man traf sich zum "Benzinplaudern" und hatte einfach nur Spass.
Wohl kaum jemand kam auf die Idee denjenigen der die Arbeit und die Organisation etc. hatte womöglich noch hinterher zu für einen u. U. noch selbstverschuldeten Schaden zu belangen. :oohh:

Autor:  ManfredA [ 14.05.2012, 11:42 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

Hallo Felix :-) ;

:denk: oft liegt es ja auch nicht mehr in der Entscheidung des Geschädigten, wenn Regressforderungen gestellt werden.

Oft sind es die Leistungserbringer, wie Krankenkasse, Arbeitgeber, Unfallversicherung, Berufsgenossenschaft, die sich ihren Schaden anschließend beim vermeintlichen "Verursacher" dann zurückholen wollen.... . Und wo was zu holen ist, wird halt mal "angezapft" :skepsis:

Das "Opfer" selbst hat doch dann garkeinen oder nur bedingten Einfluss mehr darauf... . :isso:

Autor:  Papillon [ 14.05.2012, 11:54 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

hi Manfred,

stimmt. die Leistungsträger müssen schaun woher das Geld kommt. und zahlen wird im Zweifelsfall wohl der welcher noch Geld hat ...

drum Vorsichtsmassnahmen treffen, werd auch beim nächsten Grillfest dran denken.
jeder Teilnehmer muss vorher eine Art Lebensversicherung abschliessen (Begünstigter Person ist der Veranstalter)
Getränke die Kopfweh verursachen - keine ohne Altersnachweis.
Gegrilltes nur ohne "Gräten" und mundgerecht.
keine scharfen Messer, Pappbecher.

hab ich was vergessen? :holy:

Gruss Felix

Autor:  ManfredA [ 14.05.2012, 12:30 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

Zitat: Papillon
hi Manfred,

..........
hab ich was vergessen? :holy:

Gruss Felix


:skepsis: Ja Felix, ich hoffe das hast du.... ==> den hier: :ironie:

Autor:  DetlefT [ 14.05.2012, 14:30 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

Zitat: ManfredA
:skepsis: Ja Felix, ich hoffe das hast du.... ==> den hier: :ironie:

nicht unbedingt ...

Der Trend geht bedauerlicherweise in die von Felix aufgezeigte Richtung, eine Amerikanisierung der Rechtsprechung: Schuld sind immer die anderen, das Einschalten und vor allem die Benutzung des eigenen Gehirns, das Einbringen und die Anwendung von allgemeiner Lebenserfahrung wird als nicht zumutbar angesehen. :no:

Zu Richtern, die Schuldsprüche fällen, weil ein Hersteller nicht in die Anleitung geschrieben hat: "Achtung, ein Zigarettenanzünder kann sehr heiß werden", fällt zumindest mir nix ein. :oh:

Autor:  Papillon [ 14.05.2012, 21:34 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

ist wohl der Trend der Zeit. die Gegenwart. vielleicht oder leider auch die Mentalität vieler Zeitgenossen.

wenn man derartige Sachen liest oder damit konfrontiert wird hilft wahrscheinlich nur eines - einfach ausblenden.
nicht zu viel drüber nachdenken.
kann man es überhaupt ändern? wenig, aber man kann selber man was dagegen tun - ganz einfach nicht mit- oder nachmachen.

morgen ist auch ein Tag. und morgen wird alles besser .... :dabei:

Autor:  hexenbesen [ 14.05.2012, 22:47 ]
Betreff:  Re: wer haftet wirklich?

:prof: .....es heißt ja schließlich auch: gericht und richter......
und nicht: gerecht und rechter..... :prof:
und die korrekte antwort für solcherlei fragen beginnt immer mit:
"es kommt darauf an...::" :lol:

ganz lieben gruß
wir sehen uns in kürze in auerbach
tina :-)

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