Ei Guude, wie?
Oh Maaan - daran hatte ich nicht gedacht: Lange Texte = viele Sorgen für die Admins in einem Forum... Sorry, Detlef - ich gelobe Besserung.

Aber es lief grad so schön...
Die Begeisterung floß mir sozusagen "in die Tastatur" und außerdem ist Herbst und draußen derzeit - zumindest hier bei uns in Frankfurt/Main - ziemlich schlechtes Wetter...
@ Manfred:
Ich hatte Dich nicht persönlich ansprechen wollen - nur Deine Liste, die Du dankenswerterweise zusammen geschrieben hast... Find' ich aber prima, dass es einer mal gemacht hat - ehrlich!

Ich wollte keineswegs Wünsche oder Verbesserungsvorschläge aus den Reihen derer, die es wissen müssen, weil sie selbst eine FJR fahren, "madig" machen. Aber Verständnis dafür wecken, wenn der eine oder andere Wunsch - obwohl vielleicht schon länger bekannt und gewiss auch nicht allzu aufwändig zu realisieren - doch nicht oder nicht gleich realisiert wird. Immerhin hat Yamaha auf den oft geäußerten Wunsch nach serienmäßigen Griffheizungen reagiert - ich musste die 2006 noch als "Fremdzubehör" separat beim Händler kaufen -. Und auch das 2008er Modell der RP13 hat den schwergängigen, "dynamischen" Gasgriff, der allenthalben an der RP13 kritisiert wurde, nicht mehr - um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen. Das sind doch Schritte in die richtige Richtung.
Vielleicht haben wir mit der künftigen "RP 15" ja ein Motorrad, dass kaum noch Wünsche offen lässt: den Porsche mit Ladefläche und Anhängerkupplung, die "eierlegende Wollmilchsau"? Oder alternativ eine Art "Basismodell - komplett mit Motor und Rahmen", das man nach eigenen Wünschen konfigurieren und ausstatten kann?
Das Eine wäre die Realisierung eines Wunsches der Käufer, die möglichst nur ein Modell haben wollen, das aber so vollständig wie möglich ausgestattet ist. Das wäre auch für die Werkstätten einfacher. Es gibt nur eine FJR - BASTA! Und die hat Alles, was man braucht. Und was sie nicht hat, gibt's nicht von Yamaha. Nur: wer entscheidet, was man braucht?
Das Andere - deutlich aufwändigere Konzept - ist die Bereitstellung eines Basismodells, das der Kunde nach eigenen Vorstellungen konfigurieren kann - mit Teilen, die Yamaha entweder selbst anbietet oder dem Zubehörhandel überläßt: vielleicht mit optionalem Vigi-Topcase, Kruslich-Koffern, Haribro-Tankrucksack, ESA von WMB, Mugara-Heizgriffen, Giup-Scheibe, Brombeer-Bremsen, Wöhlibers-Fahrwerk, XXX-Sitzbank, YYY-Lenker, ZZZ-Sturzpads, MMM-Elektronik, QQQ-Reifen, Fitzliputzli-Anzeigen?
Aber wäre das dann noch eine FJR, die dem ursprünglichen "Konzept" eines "kompletten Sporttourers aus einem Guß" mit aufeinander abgestimmten Komponenten entspricht? Wohl eher nicht. Jeder Hersteller und/oder Zubehörlieferant "designed" doch sein Geraffel selber. Auf ein einheitliches "Gesamtkonzept" bei einem Modell eines Herstellers nimmt doch kein Zubehörlieferant Rücksicht. Die Hersteller sind aber verpflichtet gewisse Fahr- und Sciherheitseigenschaften zu garantieren und landesspezifische Zulassungs- und Umweltvorschriften aber auch
Urheberrechte zu beachten - unabhänig davon, was der Kunde so alles an die Maschine "anfrickeln" will. Im Gegenteil: Zubehörlieferanten sind doch daran interessiert, dass ihre Produkte möglichst an alle Motorradmodelle anzubringen sind und (Trommelwirbel, Tusch!) auch
eine Zulassung dafür erhalten.
Also müsste Yamaha die Gesamtverantwortung übernehmen und die "variablen Teile der Ausstattung" entweder selbst herstellen oder zuliefern lassen und vorher testen und frei geben - was ja sowieso schon relativ umfänglich von nahezu allen Herstellern gemacht wird. Was für ein immenser, zusätzlicher, organisatorischer und logistischer Aufwand... Und das bei den heutzutage üblichen, schnellen Modellwechseln und der Vielfalt der Angebote und Kundenwünsche...
Ihr schreibt es ja selbst: Das ist kaum mit finanzierbarem Aufwand zu leisten (siehe hierzu auch: Friedel Münch, der hat das mit seiner TTS "Mammut" versucht und ist mehrfach gescheitert. Aber inzwischen längst wieder "auferstanden"... Aktuell produziert er nur auf "Anforderung und Vorauszahlung" - bei Interesse: Wikipedia + Münch + Motorradhersteller ).
Jeder wartet dann mindestens 4-6 Monate nach Bestellung und Anzahlung auf seine "maßgeschneiderte Individual-FJR" und inzwischen gibt es neue Wünsche und Begehrlichkeiten, die kaum, dass man davon erfährt, zumindest "nice to have" wären... Überflüssig zu erwähnen, dass diese FJR, dann mindestens dreimal so teuer wäre, wie derzeit, weil die Stückzahlen der Einzelkomponenten aufgrund ihrer vielfältigen Varianten niemals in eine vergleichbar günstige Kostenzone kommen wie das aktuell der Fall ist.
Da war doch noch was? Ach ja: Wer wartet und repariert solche "Einzelstücke" dann künftig? Auch das ist mit vertretbarem (= bezahlbarem) Aufwand kaum darstellbar...
Nun habe ich sicher übertrieben um zu verdeutlichen - das war auch meine Absicht. Trotzdem komme ich wieder zum Ausgangspunkt zurück:
Wir haben uns für einen Kompromiss entschieden!Letztlich ist die Marke egal - weil es ein grundsätzliches Problem ist.
Man nenne mir nur ein Fahrzeug, komplexeres Werkzeug oder technisches Gerät, mit dem der Eigentümer oder Nutzer so zufrieden ist, dass er keine Verbesserungsvorschläge machen oder Änderungswünsche nennen kann... Um Oscar Wilde zu zitieren: "Mein Geschmack ist ganz einfach: Von Allem nur das Beste"! Das ist ein prima Motto für diejenigen, die sich das leisten können. Für alle anderen gilt: Findet die für Eure Anforderungen akzeptablen Kompromisse!