FJR-Tourer Deutschland

Hallo ,
bin neu hier im Forum und wie der Titel schon andeutet fahre ich derzeit keine FJR (aber hoffentlich bald).

Möchte mich kurz vorstellen:
Bin 27 Jahre jung und komme aus dem Frankfurter Raum (gebürtiger Hunsrücker).
Fahre seit dem 18 Lebensjahr Motorrad. 2 Jahre gedrosselte CB400N (von meiner Mutter), dann ST1100 Pan European (von meinem Vater). Bin ein ruhiger Tourenfahrer und Schräglagenfreiheit oder schleifende Fußrasten sind Fremdwörter für mich.
Seit 2 Jahren eine eigene TDM. Damit war soweit ganz zufrieden, bis auf ...

... den immensen Ölverbrauch (fast 1l/1000 km)
... den eher mäßigen Windschutz und der damit einhergehende Lärm (fahre Schubert C1).
Und natürlich die Kette und damit eine ständig versaute Felge (zum Glück schwarz, da fällt es nicht so auf).
Und last but not least, das fehlende ABS.

Kurz um ich suche was neues. Mehr Laufruhe, etwas mehr Power (wobei mehr das Drehmoment im Vordergrund steht), Ölverbrauch so dass zwischen max. und min. Füllstand 5000 km gefahren werden kann, guten Windschutz und nach möglichkei Kardan.

Die Kandidaten (zur Info: in meiner Familie wurde bis auf eine FJ1100 nur Honda gefahren):

CBF1000
Bin ich Probe gefahren. Suprer Handling und tolle Straßenlage. Mittelprächtiger Sitzkomfort, ruhiger kräftiger Motor und mittelprächtiger Windschutz (wenn auch deutlich besser als bei meiner TDM). Kette

Varadero
Motor auch in Ordnung (wenn auch etwas rauher), Verwirbelungen hinter der recht hohen Scheibe und bei 177cm Körpergröße doch recht unhandlich. Und was ich gar nicht erwartet hätte, eine für meinen Geschmack recht unbequeme Sitzbank (original).
Eine Woche später bin ich eine mit Bagster Sitzbank gefahren, die zwar bequen war, aber nochmals geschätzte 2-3 cm höher und somit wurde die Maschine noch unhandlicher im Stand. ==> Habe ich von der liste der potentielle Kandidaten gestrichen

STX1300 Pan European
Super ruhiger Motor mit genügend bumms untenheraus. Absolut keine Vibrationen. Extrem handlich für ihr Gewicht und nach einer Gold Wing die bequemste Sitzbank auf der ich bis jetzt gesessen habe.
ABER... Die Scheibe passt irgenwie gar nicht zu mir (trage Schubert C1). Sobald ich sie etwas hochfahre gibt es böse Verwirbelungen mit starkem dröhnen. Und die Sitzposition könnte für meinen Geschmack etwas aufrechter sein. Leider gibt es meines Wissens keinen Umrüstsatz für einen Rohrlenker und "Unterlegscheiben" die maximal 2 cm bringen, sind mir zu wenig.

Somit bliebt letztlich noch ein Kandidat übrig:

FJR1300
Und ich war voller Hoffnung, da ich in diesem Forum schon viel Gutes gelesen habe.
Darauf hin habe ich bei mobile.de gestöbert und ein super Bike gefunden.

BJ: 2003 (müsste dann RP08 sein)

Laufleistung 15000 km

ABS

orig. Koffer und Krauser Topcase (in Fahrzeugfarbe Lackiert)

Corbin Sitzbank (zusätzlich noch die originale)

geteilte höhenvertellbare Touring-Scheibe (glaube MRA Vario Maxi)

Zubehör: Bordsteckdose, Gegensprechanlage, Meissner Lenkererhöhung, Kühlerverkleidung, Griffheizung, Soziusrastentieferlegung und Auspussabdeckung.

Und natürlich mit der Option den LSL Lenkeradapter samt Tourenlenker zu Montieren.

Von der Papierfom mein Traumbike und in blau sieht sie auch echt geil aus.

Habe sofort einen Probefahrttermin gemacht und dann kam die dicke Enttäuschung.

Ich wusste ja das so ein Bike sicherlich nicht so handlich sein würde wie eine CBF1000 aber ich hatte vor jeder Kurve Angst, ob ich es schaffen würde die Dicke rechtzeitig hinein zu wuchten. Ich konnte mir das nicht erklären. Ein Bike das (ich glaube 5 mal) zum Sporttourer des Jahres gewählt wurde? Und nach ca. 1 Stunde kam mir dann die Idee mal an die Tanke zu fahren und den Luftdruck zu prüfen. Tja, der Verkäufer hatte sie in diesem Jahr noch nicht gefahren und sie hatte vorne wie hinten 2 Bar. Nachdem ich sie auf vorne 2,5 und hinten 2,7 aufgepumpt hatte lief sie schon deutlich besser.

Aber ich fand sie insbesondere im Vergleich zur Pan European immer noch recht schwerfällig.

So, nach einer hoffentlich nicht all zu übertriebenen Einleitung jetzt zu meinen konkreten Fragen.

Welche Möglichkeiten gibt es das Händling zu verbessern? Mein Problem sind die für meinen Geschmack recht hohen Kräfte beim Einlenken in die Kurve sowie den Drang der Maschine in der Kurve nach außen zu wollen, was durch konstanten Druck auf die kurveninnere Lenkerhälfte ausgeglichen werden muss. Das hatte ich bisher bei keiner der probegefahrenen Honda Motorräder gehabt. Die waren nach einem kutzen Lenkimpuls völlig ohne Lenkkräfte durch die Kurve gefahren (Insbesondere die CBF. Wenn die Kardan und eine vernünftige Verkleidung und vernünftige Scheibe und gute Sitzbank ... hätte ).

Wie sid Eure Erfahrungen zum Thema Lenkverhalten und Kurvenfahrt? Ich muss noch dazu sagen, dass ein Michelin PR2 aufgezogen war (von dem ich hier im Forum nur Gutes gelesen habe), der aber schon 7000 km runter hatte. Könnte das evtl. der Grund für das Fahrverhalten sein oder ist die FJR vielleicht mehr auf stabilen Geradeauslauf getrimmt und zeigt damit in den Kurven das von mir beschriebene verhalten?

Würde ein anderer Reifen das Händling verbessern? (Z6?) Hatte das Gefühl, dass in der diversen Reifenthreads immer nur der Grip und die Haltbarkeit ein Thema waren (zumindest ebim MPR2 und Z6).

Kann ich mit einem etwas breiteren Tourenlenker (LSL 03) und einem neuen Satz Reifen die Sache in den Griff bekommen?
Evtl. mit etwas mehr Luftdruck? Habe irgendwo im Forum gelesen, dass einige von Euch mit 2,7 Bar und einer glaub ich sogar mit 2,9 Bar vorne fähern.

Kann man die Handlichkeit evtl. durch Durchstecken der Gabelrohre erhöhen? Wegen Lenkkopfwinkel und Nachlauf und so?

Kann man vorne einen 110er und hinten einen 170er oder gar 160er Reifen aufziehen ohne neue Felgen Kaufen zu müssen? (mit reeller Chance dass die Freunde vom TÜV das absegnen)? Und würde das mein Problem verbessern?


Und zu guter letzt: Könntet Ihr bitte schnell und zahlreich antworten , da ich mich bis Mittwoch Abend bei dem Verkäufer melden soll.

Im Grunde würde ich das Moped nämlich gerne kaufen. Denn abgesehen vom Handling (und vielleicht vom etwas vibrationsreicheren Motor verglichen mit der CBF und der Pan) ist das Motorrad wie für mich gemacht.

Schon mal im Vorraus vielen Dank für hoffentlich zahlreiche Antworten. Würde mich freuen wenn ich in Zukunft öfter mit Euch zu tun hätte und dann auch mit eigenen Erfahrungen dieses Forum bereichern könnte

Oder soll ich doch lieber meine Probefahretorgie fortsetzen und als nächstes eine CB1300 testen? *seufz*

PS: Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht über Forumsregeln oder Etikette? Ist dieser Beitrag vielleicht zu lang? Bitte seid etwas nachsichtig mit mir. Ich bin etwas verzweifelt und wollte mein Problem eben möglichst genau schildern.

Moin Cruiser81,

alle deine Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.
Nur mal so viel, schau mal nach ner RP13 ab 2006, ab da gibt es eine höhenverstellbare Sitzbank und die ist Gold wert für kleinere Fahrer.
Bin selbst stolze 1,72m und habe keine Probleme den Bock im Stand zu rangieren.

Was den Luftdruck anbetrifft habe ich vorn wie hinten nie unter 2,9bar, egal ob Solo oder meistens mit Sozia.
Bei geringeren Luftdruck habe ich subjektiv das Gefühl die Karre wird bockig.

Wenn du mit einer ST klar kommst, dürfte die FJR für dich schon fast ein Sportbike sein.
Habe selbst diverse Pan ST über längere Strecken getestet und fand sie im Verhältnis zur FJR eher schwerfällig und unbeweglich.

Für Fahrwerks Verbesserungen wird dir hier sicher der eine oder andere gute Tipps geben können, ich für meinen Teil bin mit dem Serienfahrwerk der RP13, zähle aber genau wie meiner Sozia nicht zu den Schwergewichten, bestens bedient.
Höchstens die Reserven des hinteren Federbeins sind bei voller Beladung schnell am Ende.
Bei der von dir beschriebenen touristischen Einstellung wirst du das Serienfahrwerk
nicht im Ansatz ausreizen, es sei denn du bist mit 130kg Kampfgewicht unterwegs.

An das Kurvenverhalten der FJR gewöhnt man sich recht schnell, war am Anfang auch etwas skeptisch, ist aber nach der ersten Tankfüllung vorbei.

Gruß Andre

Hallo Andre,
danke für die schnelle Antwort.

War mit dem Luftdruck etwas Skeptisch. Schließlich sind 0,4 Bar ja eine ganze Menge. Hat der Reifen dadurch einen höheren Verschleiß?

Mein Kampfgewicht? 130 kg? Zum Glück nicht. Halte mich mit meinen 82 kg schon für übergewichtig und versuche noch in die 70er Regionen vorzuringen.
Denke nicht das ich damit das Fahrwerk ausreize.

2006er RP13 ist mir zu teuer und die Sitzhöhe auf der RP08 mit Corbin Sitzbank war überhaupt kein Problem. Ich hatte ganz vergessen den Preis zu nennen. Die Gute soll für 8390 Euronen den Besitzer wechseln.
Wen's interessiert: HIER

Ist aber für mich reserviert. Also anrufen zwecklos

Gruß
Sebastian

Hallo

Kann Andre in allen Punkten nur beipflichten, bin selbst zwar nur ein kleines bißchen größer, dafür aber um einiges schwerer Habe aber absolut keine Probleme mit dem Handling. Bin wie viele andere hier die 900 Diversion gefahren und auch die 600 Diversion auch eine Xs 850 - die FJR kommt mir nicht unhandlicher vor. Ich denke es liegt bei Dir an den Reifen bzw. am Luftdruck. Am Fahrwerk brauchst Du als normaler Tourenfahrer überhaupt nicht rumzuschrauben. Kommst mal in der Rhön bei mir vorbei, dann zeig ich Dir was mit einer FJR alles möglich ist

Gruß
Franciscus rex monti (franz der König der Berge )

Hallo Sebastian ;

Willkommen hier im Forum und in in der

Andre69 hat ja schon ein paar Punkte angesprochen ;
wenn du von der Sitzhöhe und der Scheiben-Größe her zurecht gekommen bist, scheint ja nur das Kurvenverhalten deine Skepsis hervorgerufen zu haben.

Andere Reifengrößen wirst du meines Erachtens nicht fahren dürfen, aber das brauchst du auch garnicht;

ich bin mir ziemlich sicher, deine Probleme liegen am Reifen :nick: .

Mit 7000Km dürfte der MPR2 auch ziemlich am Ende sein, oder zumindest ungleichmäßig abgelaufen .
Es gibt Reifen, da erfordert die FJR etwas mehr Lenk-Impuls, oder andere, da wird sie etwas "kippeliger" . Das liegt am Reifendruck und an der "Wölbung".
Alleine schon das Montieren eines gleichen, Neuen Reifensatzes führt zu deutlich verändertem Fahrverhalten.
Aber in der Regel beläuft sich die Eingewöhnungszeit auf wenige Kilometer; dann hat man das wieder im Popometer gespeichert..... .
Ähnliches gilt für das Aufstell-Moment beim Bremsen in Kurven....... .
Ölverbrauch ist bei der FJR eigentlich kein Thema. Soweit ich die Foren überschaue, kommst du in aller Regel pro Inspektionsintervall (10000Km) ohne Nachfüllen oder mit max. 1 Ltr. Ölverbrauch hin--so zumindest die Erfahrung der mir bekannten FJR-Treiberlinge .

Die allgemeinen Umgangsformen und Forumsregeln findest du im entsprechenden Bord DORT

Hmm... kann das alles nicht wirklich nachvollziehen. Gut, meine RP11 ist nicht so wendig und leichtfüssig wie es meine Fazer war, hatte Anfangs auch den Eindruck das ich sie etwas mehr "drücken" müsste... aber eigentlich fällt sie ganz willig in die Kurven. Fahre Z6 mit 2,7 / 2,9 und bekomme ähnliche Probs erst wenn der Reifen fast am Ende ist. Alles in allem finde ich die Effi für ihre Gewichtsklasse aber erstaunlich handlich...
BTW... habe wegen vorzeitiger Wachstumseinstellung der Beine eine Fahrwerkstieferlegung ( 2,5 cm ) und die Gabelrohre ca. 1,2 cm durchgesteckt.

Hallo,
auch ich denke es liegt an den Reifen. Ich selber fahre den Z6 seit langer Zeit und der ist nach ca. 6-7 tausend Km fertig.
Heißt aber auch: Er ist danach absolut unwillig in den Kurven und dort nur durch Drücken beherschbar. Ich fahre ihn aber aus wirtschaftlichen Gründen noch bis ca. 10000 Km.

Das Mopped selber ist das Beste was ich je gefahren habe und würde es, als echter Tourer ( ca. 86.000 km in 2,5 Jahren), nicht missen wollen.

Also: Wechsle den Reifensatz und Du wirst glücklich sein.

Moin Sebastian;
Willkommen im Forum

Ich fahre auch den MPR2, bin fast nur Solo unterwegs und bevorzuge vorn wie hinten 2,9 Bar.
Keine Ahnung wie beim genauen Verschleiß die Erfahrung anderer ist aber bei mir erreicht der vordere Reifen die Verschleißgrenze nicht zuerst in der Mitte sondern leicht rechts und links davon.
Wenn ich mit solch einem Reifen Kurven fahre dann geht es nur mit Nachdruck in nennenswerte Schräglage (von aufsetzenden Rasten ist dabei noch nicht die Rede) weiterhin merke ich deutlich wie das Bike sanft über das Vorderrad schiebt was mir dann oft die Linie verdirbt ohne aber wirklich gefährlich zu sein.
Spätestens dann weiß ich das es Zeit ist einen neuen Pneu draufzuziehen .

Hallo Sebastian

Ich gebe meinen vorschreibern im großen und ganzen Recht.
Es gibt natürlich agilere Maschinen aber fahre mit denen mal 300Km am Tag.
Du schreibst “ Bin ein ruhiger Tourenfahrer “ Dann ist die FJR genau richtig.
Sie stellt nämlich auch flotte Tourer zu frieden. Nur funkt es dann halt eben manchmal unterm Hintern.
Ach ja ich bin 1,70 Meter und wiege 69Kg. Nur beim schieben könnte sie etwas leichter sein.
Aber beim fahren habe ich da kein Problem.

Lg
Rainer

Hallo Cruiser 81,

zu den Reifen ist ja schon einiges gesagt worden.
Ich bin auch eine TDM 850 gefahren bevor ich auf die FJR(RP08) gewechselt habe. Die Handlichkeit der TDM wirst Du natürlich nicht erreichen.
Ich hatte bei meiner FJR vom Vorgänger noch den Z4 montiert, nach Wechsel auf BT021 und Tausch der Gabelfedern(härter), habe ich für meinen Geschmack deutlich an Handlichkeit gewonnen.

Der Preis den Du angegeben hast, ist meiner Meinung in Ordnung. Ich habe für meine RP08 im
Dez.06 9000 Euro bezahlt, allerdings nur mit 4200km.
Meine Maschine war aber im Serienzustand, bei Dir ist ja recht umfangreiches Zubehör dabei.
Die FJR ist ein überragender Sporttourer, Du wirst kaum ein Motorrad finden, daß die gleichen Qualitäten wie die FJR hat, vielleicht mit Ausnahme der K1200GT von BMW.

Viele Grüße vom Bodensee

Michael