Hallo Cruiser81,
zuerst ein herzliches Willkommen!
Zu Deinen Sachfragen:
Eine Entscheidung muss Du selbst treffen ...
Ich sehe für mich die FJR bis MJ2005 als gute Basis, auf der man aufbauen kann.
Die Frage nach Handlichkeit, Kurventauglichkeit, Reifenvorliebe und Leistungsabgabe ... was ist gut, ausreichend oder verbesserungswürdig ... ist doch sehr individuell, wie man immer wieder feststellen muss. Dir muss aber klar sein, dass die FJR ein Kompromiss ist aus
Sport und
tourer. Bei mir liegt der Schwerpunkt eindeutig auf
Sport.
Ein Reifen kann die Handlichkeit sehr stark beeinflussen. Besonders seit der Einführung der MCS-Bauweise. Den Michelin Pilot Road 2 fahre ich selbst auf einer RP11 (MJ2005). Je nach Engagement und Risikofreude hält der Satz zwischen 3000 und 9000 km. Ich konnte am Ende der Haltbarkeit oder darüber hinaus noch keine negativen Einlenkeigenschaften feststellen. (Der Z6 hingegen wurde bärisch störrisch.) Der von YAMAHA vorgeschriebene Reifenfülldruck für die RP08/RP11 liegt bei 2,5bar vorne und 2,9bar hinten ... für die Rennstrecke solo werden 2,5/2,5 vorgeschlagen. Mit dem Pilot Power solo bin ich sogar 2,2/2,5 gefahren und das hat super funktioniert. Nach meinem Umstieg auf den Pilot Road 2 hatte ich anfangs aber auch Probleme und musste mich erst daran gewöhnen. Er ist in der Kontur etwas runder geformt und erfordert daher in der Kurve etwas mehr Konzentration ... nach ein paar tausend km ist das unsichere Gefühl aber weg. Ich fahre ihn mit dem vorgeschriebenen (vorgeschlagenen) Fülldruck von 2,5/2,9 bar.
Um die Handlichkeit zu verbessern gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Du hast schon Recht, das die FJR einen stabilen Gradeauslauf hat ... bei der RP13 ab MJ2006 ist sogar weiter auf Gradeauslauf optimiert worden. Als ich die FJR zum ersten Mal gefahren bin, dachte ich ... fühlt sich gut an. Wenn ich heute Mal die Gelegenheit habe eine serienmäßige FJR zu fahren, denke ich mir immer "Watt fürn Betonmischer" und bin froh wieder auf meiner zu sitzen. Das angepasste Fahrwerk trägt viel zur Handlichkeit bei. Dabei ist die Gabel umgebaut worden und ein anderes Federbein hat sie auch bekommen, die Gabel ist etwas durchgesteckt, das Heck um einige cm angehoben worden. Dann hab ich noch eine 860mm Segelstange als Lenker.
Was die Windbeeinträchtigung angeht, so ist auch das wieder reines Selbstempfinden ... abhängig von eigener Sitzgröße, Helmmodell und Geräuschempfindlichkeit. Der eine mag absolute Windstille, der andere emfindet es als ruhiger, wenn der Helm laminar angeströmt wird. Als gemeinsamer Empfindungsschnittpunkt ist die größte Umannehmlichkeit, wenn der Helm mitten in der Verwirbelung hängt. Sowohl mit dem Concept als auch mit dem S1 ist für mich die laminare Anströmung angenehmer. Deshalb habe ich mich langsam von der Tourenscheibe über die Originalscheibe und eine gechoppte Originalscheibe zu einer Bikinischeibe heruntergearbeitet.
Es lässt sich vieles ändern, ob man mit dem Ergebnis zufrieden ist, hängt von einem persönlich ab. Alles in allem geht meine FJR jetzt prima durch Kurven, auf der BAB kann es aber (in Abhängigkeit zu Kleidung, Windverhältnissen und vorausfahrenden Fahrzeugen) im Geschwindigkeitsbereich oberhalb von 200km/h zu Instabilitäten kommen. Beim scharfen Anbremsen - mit dem Messer zwischen den Zähnen - neigt das Heck zum Lupfen.
Ebenfalls sollte man bei der von Dir beschriebenen RP08 einkalkulieren, dass ab Werk keine Abgasmessanschlüsse mehr vorhanden sind. Sollte der Vorbesitzer diese nicht nachgerüstet haben, dann wäre es empfehlenswert, diese selbst nachzurüsten, damit man das korrekte Abgasvolumen pro Zylinder einstellen kann. Keine Pflicht, aber empfehlenswert. Dann klappt es auch mit heilwegs adäquatem Durchzug aus unteren Drehzahlen. (Was Du Dir ja wünscht.)
Aber man kann noch so viel mehr aus der Kleenen rausholen ...
Keep the rubber down,
troy®
PS: Man kann auch mit einer serienmäßigen FJR glücklich sein!