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Wie 'händelt' ihr die RP13 AS in kritischen Fahrsituationen?
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Autor:  hgrucho [ 30.10.2015, 09:32 ]
Betreff:  Wie 'händelt' ihr die RP13 AS in kritischen Fahrsituationen?

Hallo miteinander,
nun bin ich ja seit neustem Besitzer einer FJR1300 AS RP13 und möchte von Euch mal wissen, welche Tipps und Tricks ihr für die AS bei kritischen Fahrsituationen habt. Ich habe schon einiges im Forum 'erstöbert', aber das ist alles sehr weit verstreut und muss mühsam zusammengepuzzelt werden.
Besonders würde mich interessieren:
1. Anfahren, wenden auf kritischem Untergrund
2. Verhalten bei Vollbremsung
3. Verhalten bei engen Spitzkehren
4. Soll man die Drosselklappenfeder entspannen oder nicht?
und weitere Dinge, die Euch so einfallen würden.
Man kann ja auch aus Fehlern lernen! Deshalb wären auch Schilderungen solcher Fehler mit der AS interessant.

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

Grüße und ein sonniges Wochenende
Horst
• Hinweis ForumTeam •
Threadtitel am 2.11.2015 um "RP13" ergänzt, weil RP13 und RP23 sich deutlich unterscheiden!

Autor:  Musica [ 30.10.2015, 19:31 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Hallo Horst
Ich fuhr viele Jahre die AS RP13 und nun seit zwei Jahren die AS RP23. Hier meine Erfahrungen zum Fahrverhalten:

1. Anfahren auf kritischem Untergrund
Man muss vorausschauend sein. Wo stelle ich mein Motorrad ab, wie kann ich wegfahren. Das Spiel mit der Kupplung geht nicht. Beim Manövrieren habe ich immer beide Füsse unten, damit ich das Motorrad gut halten kann. Gas geben, Gas wegnehmen, Gas geben. so kann man im Schritttempo das Motorrad bewegen. Geht mit einer Kupplung bestimmt besser.

2. Vollbremsung
Einfach voll in die Eisen. Das Motorrad wird, wenn zu langsam wird bestimmt auskuppeln. Ich kann mich voll auf Bremsen und allfälliges Ausweichen konzentrieren.

3. Engen Spitzkehren
Bergauf kein Problem solange man am Gas bleibt. Bergab aufpassen, dass man nicht zu langsam für den Gang wird. In diesem Fall kuppelt das Motorrad einfach aus. Beim Gasgeben wird wieder eingekuppelt. Da es bergab geht, rollt das Motorrad ja weiter.

4. Drosselklappenfeder
Ich wollte durch meinen freundlichen Mechaniker die Feder lösen, da ich Probleme mit meinen Handgelenken habe. Er hat aber nicht gewollt (aus Garantiegründen :-( ) Habe es also gelassen. Zwischenzeitlich habe ich den Throttle-Rocker verwendet. War damit aber auch nicht glücklich. Besonders als ich einmal kurz vor dem Stand irrtümlich das Gas gezogen habe. Nun, die Kupplung ziehen ging nicht :wallbash:

Schalten tue ich grundsätzlich nur mit dem Zeigefinger (hoch und runter). Geht genial.

Wie du siehst, es ist nicht alles Gold, was AS ist, aber gesamthaft würde ich sie nicht mehr hergeben. Entspanntes fahren, und geziehtes Schalten.

Grüsse aus der Schweiz
Marc

Autor:  jalla [ 30.10.2015, 20:21 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Hallo Horst,

ich fahre derzeit die RP 13 AS und hoffe ich kann dir mit meinen Antworten weiter helfen.

1. Anfahren, wenden auf kritischem Untergrund
Die AS benötigt eine bestimmte Geschwindigkeit, ansonsten kuppelt sie aus. Kann man mit dem Gas gut händeln, bzw. regulieren.
Ich fürchte keine Schotterpiste und oder oder. Alles eine Übungssache.

2. Verhalten bei Vollbremsung
Wie Marc schon geschrieben hat, einfach den Anker werfen. Wenn du stehst, den richtigen Gang wählen und weiter gehts.

3. Verhalten bei engen Spitzkehren
Hier habe ich mir angewöhnt, Bergauf vor der Kehre mit etwas mehr Drehzahl in kleinerem Gang, dann kommt die Fuhre prima damit zurecht.
Bergab habe ich mit richtigem Gang auch keine Probleme. Ausgekuppelt hat meine Flitzpiepe da noch nie.
Drehzahl dürfte egal ob auf oder ab, das Zauberwort sein. :prof:

4. Soll man die Drosselklappenfeder entspannen oder nicht?
Ich war letztes Jahr mit dem ollen schweren (progressiven) Gasgriff in den Dolomiten. Mir hat Abends die Kralle wehgetan. :oh:
Danach war Inspekt. angesagt und Voiges hat mir das Problem aus der Welt geschafft.
Ist ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Danach war die AS auch bei niedrigen Geschwindigkeiten besser händeln.

und weitere Dinge, die Euch so einfallen würden.

Ich schalte mit dem Zeigefinger "nur" hoch und runter gehts mit dem Daumen.
In einer Gefahrensituation weis ich so hundertpro welchen Gang ich benötige.
Ich finde das dies der sichere Umgang mit der Schaltung ist. :pro:
Die Yamis haben sich mit den zwei Tasten sicher was gedacht. :oohh:

Beim hochschalten handhabe ich das wie früher mit Kupplunghebel. Gas wegnehmen, schalten und dann wieder ans Gas.
So schont man die Kupplung und hat lange Freude an der AS.

Autor:  Bernt [ 31.10.2015, 09:14 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Ich habe schon des Öfteren sowohl beim bergauffahren als auch beim bergabfahren einfach mit dem Zeigefinger (rauf) oder mit dem Fuß (runter) geschaltet; OHNE das Gas wegzunehmen. Es geht!

Autor:  Eulenspiegel [ 31.10.2015, 12:43 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Zitat: jalla
Die AS benötigt eine bestimmte Geschwindigkeit, ansonsten kuppelt sie aus. Kann man mit dem Gas gut händeln, bzw. regulieren.

Ich fahre zwar eine "normale" FJR, aber trotzdem eine Frage:
Bei welcher Drehzahl kuppelt die AS aus? Die geschaltete verträgt auch ein Abfallen der Drehzahl bis auf knapp über 1000 Umdrehungen, bevor sie beim (langsamen) Gasgeben wirklich gegen die Niedrigdrehzahl protestiert.

Autor:  Musica [ 31.10.2015, 23:53 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Wie du richtig schreibst, fängt eine FJR an zu ruggeln, wenn die Drehzahl zu tief ist. Bei der AS wird dann einfach automatisch ausgekuppelt. So verliert sie plötzlich die Motorbremse. Dies kann zu einem kurzen Schreckmoment führen, da die plötzliche Beschleunigung nicht erwartet wird. Besonders tückisch ist, dass die FJR nicht geschwindigkeitsabhängig einkuppelt sondern Drehzahlabhängig. Dies bedeutet, dass wenn die FJR AS einmal ausgekuppelt hat, sie auch nicht wieder automatisch einkuppelt, wenn das Motorrad wieder schneller wird. Der Fahrer muss hierzu kurz Gas geben.

Gruss aus der Schweiz
Marc

Autor:  D.G. [ 01.11.2015, 10:45 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Hallo :comm: ,

hmmm!? Ich bin zwar noch nie eine AS gefahren, aber nach dem was ich so lese ist das alles für mich schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich weis nicht, ob ich damit zurechtkommen würde. Gerade beim Serpentinenfahren "spiele" ich sehr viel mit der Kupplung, was bedeutet, das ich es in der Hand habe, wann ich z.B. die Motorbremse mit einbeziehe. Gut - ich fahre zwar einen PKW mit Automatikgetriebe denke aber das man das nur schwer vergleichen kann. Ich persönlich sehe bei der AS für mich keinerlei Vorteil - aber Gott sei Dank sind die Geschmäcker ja verschieden. Weis nicht ob ich mich komplett auf dei Technik verlassen würde/möchte.
Trotzdem immer wieder interessant, welche Erfahrungen zu den verschiedenen Modellen so geschrieben werden.

Grüssle
Danny

Autor:  Schuhuu [ 01.11.2015, 11:54 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Hi :comm:

es ist nicht nur der Himmel vernebelt, auch hier ist was vernebelt….

Ich muss hier doch einwerfen, dass sich eine RP 13 AS ganz anders verhält wie die neue RP23 AS. Ich bin die RP13AS gefahren und fahre nun die RP23AS.

So wie Marc ja auch….

Zitat: Musica
Wie du richtig schreibst, fängt eine FJR an zu ruggeln, wenn die Drehzahl zu tief ist. Bei der AS wird dann einfach automatisch ausgekuppelt. So verliert sie plötzlich die Motorbremse. Dies kann zu einem kurzen Schreckmoment führen, da die plötzliche Beschleunigung nicht erwartet wird. Besonders tückisch ist, dass die FJR nicht geschwindigkeitsabhängig einkuppelt sondern Drehzahlabhängig. Dies bedeutet, dass wenn die FJR AS einmal ausgekuppelt hat, sie auch nicht wieder automatisch einkuppelt, wenn das Motorrad wieder schneller wird. Der Fahrer muss hierzu kurz Gas geben.

Gruss aus der Schweiz
Marc



Marc Du hast doch nun eine RP23? Wenn Deine noch ruckelt, stimmt Deine Einstellung nicht, denn ruckeln tut eine RP23 nicht mehr !!!!

Direkt beim Anfahren der Probefahrt hatte ich festgestellt, dass sie ein ganz anderes, geschmeidigeres Fahrverhalten hat, was mir sehr gefällt. Und andere mir bekannten RP23 AS Fahrer können dies auch bestätigen. Das elektronische Fahrwerk spürt man durchaus sofort. Die alte hat oft geruckelt, das ist korrekt, war gewöhnungsbedürftig und manchmal nervig. Aber die RP23 macht dies überhaupt nicht mehr. (lässt sich sicher beim Schrauber… wie ja schon Jalla schreib verbessern).

Marc, vielleicht solltest Du Deine mal beim Schrauber richtig einstellen lassen? Ich kann Dir hier nur meine Erfahrungswerte weitergeben.


Danny, Serpentinenfahrten ist mit der RP23 AS überhaupt kein Problem, im Gegenteil weil man(n) viel öfter schaltet, sie hält locker mit einer GT/S… mit ….. :flööt: :flööt: :hechl:

Ich habe sogar das Gefühl, das schalten mit eines AS ist weitaus schneller als mit der Normalen. ( Bitte keine Diskussion jetzt!!! ) :prof: :prof:

Aber wie Du so schön schreibst, jeder wie er mag und möchte. Die AS braucht schon Männer mit….sehr viel Fingerspitzengefühl… 8-) 8-) .selbst ausprobieren wie eine AS fährt…das Fahrgefühl
Zu checken ist aber mit einer Probefahrt auf einer AS nicht getan hier zu braucht man schon Zeit! Für das Gefühl da man ja gewohnter Weise öfters nach der Kupplung greifen möchte… und das Schalten ist auch ne Nummer für sich.


Noch mal hier für alle: die grundlegende Funktion YCC-S-System : der Fahrer kann die Gänge wechseln ohne Kupplungshebel per Handschalter oder Fußschalter. Aber schalten MUSS man ! Ist nicht vergleichbar mit einem Automatic-Fahrzeug. Dies ist kein automatisches Getriebe, nur das Kupplungssystem ist automatisch.


Der Stop-Modus-Schalter sollte im Anzeigefeld grün leuchten. Wenn dieser aktiv ist, arbeitet das YCC-S-System und abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit schaltet sie automatisch bis zum ersten Gang herunter. Wenn diese Funktion aktiv ist. Ist diese ausgeschaltet muss man manuell das heißt Fuß oder Handschaltung wie bei der alten RP 13 betätigen bis zum ersten Gang, ansonsten bleibt sie da wo sie ist : nix Automatic….

Autor:  Musica [ 02.11.2015, 08:59 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Hallo Schuhuu

Du hast natürlich recht, dass man die AS RP13 nicht mit der AS RP23 vergleichen kann. Ausser der "gleichen" Technik beim Schalten hat hier Yamaha massiv verbessert. Das Anfahren ist jetzt viel weicher. Bei der RP13 brauchte es einen kurzen Zwick beim Anfahren, damit sie einkuppelt und ruckfrei wegfuhr. Bei der RP23 wurde dies massiv verbessert. Auch der Schaltvorgang wurde nochmals weicher.

Nun zurück zur Ausgangsfrage. Hier hat ein Forumsmitglied eine RP13 gekauft. Da macht es wohl nicht viel Sinn, ihm zu sagen, was alles besser ist an der RP23. Sondern ich bin auf die Eigenschaften der RP13 eingegangen. Natürlich habe ich vor zwei Jahren nicht die RP23 gekauft, weil sie nur gleich gut ist wie die RP13, sondern weil Yamaha nochmals massiv verbessert hat. Der Verkauf der RP13 war übrigens gar nicht so einfach und nur mit einem rechten Preisabschlag möglich. Somit ist eine AS sicher keine gute Wertanlage, aber Spass macht sie :bg:

Gruss aus der Schweiz
Marc

• Hinweis ForumTeam •
Soeben den Threadtitel um "RP13" ergänzt, weil RP13 und RP23 sich wohl deutlich unterscheiden!

Autor:  Eulenspiegel [ 03.11.2015, 18:25 ]
Betreff:  Re: Wie 'händelt' ihr die AS in kritischen Fahrsituationen?

Zitat: Musica
Wie du richtig schreibst, fängt eine FJR an zu ruggeln, wenn die Drehzahl zu tief ist. Bei der AS wird dann einfach automatisch ausgekuppelt. So verliert sie plötzlich die Motorbremse.

Wäre bergab vielleicht noch zu handhaben, aber ich stelle mir gerade vor, ich fahre den Oberalp von Disentis aus hoch, und in der engen Kehre kuppelt das Teil im 2. Gang aus: Motorbremse ist bergauf egal, aber die schwere Fuhre bleibt in leichter Schräglage praktisch stehen - BOING! :piep:

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