Im letzten Jahr im November war ich in der RWTH Aachen, "Nacht der Wissenschaft". Die findet dort jährlich im November statt. Dort gab es auch einen Vortrag vom Professor Schuh, federführend bei Projekt E-Auto e.GO.
Er selber sagt aus, er sehe auch langfristig keine Perspektive für das E-Auto auf Langstrecken, mit den derzeitigen Batterietechniken wird Elektromobilität auf Stadtverkehr, Lieferdienste, Shuttleservices beschränkt bleiben. Die bisherigen Steigerungen in Sachen Batteriekapazität, Reichweite, Prozessoptimierung liegen im üblichen Rahmen von ca. 3% - das ist normal und so gar nicht der Durchbruch. Für die Langstrecke sieht er die Zukunft in der Brennstoffzelle bzw. im Wasserstoff.
Die Bundesregierung will also nun CO2 besteuern und E-Mobilität fördern. Strom ist sauber und kommt aus der Steckdose... Das z.B. für Kobalt für die Batterien Arbeiter unter schwierigsten Bedingungen für Scheißlöhne schuften und ihre Gesundheit kaputtmachen, interessiert unsere Bundesregierung herzlich wenig. Ebenso wenig hat sie interessiert, das für „Bio-“Diesel bzw. Bio-Ethanol Regenwald zu Palmölplantagen umgewandelt wird.
Es interessiert sie ebenso wenig, dass sich z.B. mit „Care-Diesel“, einem aus Fettresten, Altspeiseölen und Abfallstoffen herstellbaren Treibstoff, die Klimabilanz eines Diesel-PKW um 65% reduzieren lässt. Das Umweltbundesamt stellt sich quer (Quelle:
https://www.focus.de/auto/news/care-die ... 09187.html). Mag diese Zahl vielleicht allzu optimistisch klingen – dass diese Option erst gar nicht in Betracht gezogen wird, obwohl kurzfristig umsetzbar, macht deutlich, dass das Klima nicht im Vordergrund steht.
Klimasteuer, CO2-Steuer – haben wir doch schon längst. Nennt sich Ökosteuer und hat – genau – gar nichts gebracht außer mehr Geld in die Bundeskassen für alles Mögliche, was mit Öko nix zu tun hat.
Jetzt also der gleiche Beschiss noch einmal. Was mit den Mehreinnahmen konkret geschehen soll – großes Geheimnis. Wahrscheinlich erst einmal die Forderungen von Unternehmen durch die entgangene Maut ausgeglichen, die Minister Scheuer so großzügig schon vor dem grünen Licht der zuständigen juristischen Instanzen beglückt hat.
Funktionierende Konzepte, z.B. die Steuerbegünstigung für Gaskraftstoffe LPG/Erdgas, wurden kaputtgemacht durch neue Regelungen, die verhindern, dass Benziner so wie früher kostengünstig umgerüstet werden können. Auch die Einspeisevergütungen für Strom für private Solaranlagen wurden heruntergeschraubt, angeblich, um den Strompreis nicht weiter dadurch ansteigen zu lassen. Wahrscheinlich eher, um den Energiekonzernen den Absatz nicht kaputtzumachen.
Wieviel CO2, Schmutz, Abholzung der Wälder etc. könnte vermieden werden alleine durch eine deutlich höhere Lebensdauer der hergestellten Produkte? Ein Küchenmixer funktioniert heute nicht anders als vor 40 Jahren und könnte ebenso lange funktionieren. Ein Fahrrad, ohne E-Unterstützung, lebt mindestens so lange wie der Besitzer, wenn entsprechend gebaut. Ein gescheites Paar Schuhe hält mehrere Jahre, lässt sich mehrmals neu besohlen. Stattdessen haben, so wie kürzlich gelesen, ein beträchtlicher Teil der 18 bis 39jährigen noch nie Schuhe zur Reparatur gebracht.
Die „geplante Obsoleszens“ ist vielleicht der größte Klimakiller. Sind Produkte langlebig, dadurch meist auch deutlich teurer, würden sie zudem mehr gewertschätzt, pfleglicher behandelt.
Stattdessen sorgt z.B. „Mutti Merkel“ mit der Abwrackprämie dafür, dass zigtausend „Stinker“ ins Ausland exportiert werden und eine entsprechende Anzahl neuer Autos produziert und damit mit Steuergeldern vor allem gutverdienende Bürgern subventioniert werden.
Das Gleiche passiert gerade mit den Diesel-PKW. Und die größten Betrüger – wenn man sie überhaupt so nennen kann, denn letztlich haben wohl alle frühzeitig davon gewusst – fahren neue Absatzrekorde bei den Verkaufszahlen neuer PKW ein.
Ich bin Pendler, fahre für einen Arbeitsweg rund 40 Minuten - wenn ich nicht später als 5:45 losfahre und nicht später als 15:00 Feierabend mache – was je nach Projekt abends eh nicht machbar ist.
Mit dem ÖPNV hätte ich eine tägliche Fahrzeit von 4 Stunden.
Und das, wo wir alle seit Jahren Ökosteuer zahlen und doch eigentlich Geld für den Ausbau des ÖPNV en masse vorhanden sein müsste.
Und das soll mit einer CO2-Steuer anders werden?
Nebenbei:
Derzeit noch viel wichtiger finde ich zu verhindern, dass unsere Gesundheitsdaten demnächst öffentlich im Netz einsehbar sind. Zahlreiche Fälle hat es bereits im Ausland und Inland(!!) gegeben. Das ganze Thema wird fast nicht öffentlich diskutiert, weil die Medien längst nicht mehr unabhängig sind.
Wer nicht will, dass potentielle Arbeitsgeber in die eigene Krankenakte blicken, Kreditunternehmen vor der Kreditvergabe für das Eigenheim, Auto oder auch dringend benötigte Hörgeräte, Pflegemittel, Treppenlifte für die gebrechlichen Familienmitglieder oder für sich selber erst einmal in die Akte schauen, der sollte sich vielleicht an der Petition beteiligen und den Link weiterreichen:
https://epetitionen.bundestag.de/conten ... 98780.html