Ihr Lieben...
Ich versuche das alles mal zusammen zu fassen:
1. Hier gibt es eine Yamaha Empfehlung, diese Lager alle 40.000 zu kontrollieren (oder kontrollieren zu lassen - im Rahmen der 40.000er Inspektion)
2. Die Yamaha Vorgabezeiten im Rahmen der Inspektion reichen dafür ganz sicher nicht aus. Das ist überall und markenunabhängig so, um die Kostenvoranschläge für die Kunden atraktiver zu machen! Auch bei Automobilen!
3. Die Lager sind werksseitig nur minimal gefettet! Gründe dafür liegen im Bereich der Spekulation. Ich vermute Materialeinsparung bei der Montage. Ich kann bestätigen, dass selbst so eine gerine Menge an "Mehr" Fett dort durchaus mit einkalkuliert wird.
4. Der Kunststoff-Käfig der Nadellager löst sich nach X (5-15) (?) Jahren auf, weil er weich wird, und gemeinsam eine homogene Masse mit dem "Minimal" Fett wird. Das liegt zum einem am Material des Käfigs, und zum anderen an der Fettsorte, die werksseitig verwendet wird.
5. Es ist konstruktiv nicht vorgesehen, diese Lager einfach von aussen zu schmieren. Daher fehlen hier die Schmiernippel! Diese hätten aber eh wenig Sinn, da man, wenn man diese denn nachrüsten würde - um dann mit der Fettpresse da ranzugehen, es a) die Wellendichtringe herausdrücken würde, und b) die jeweiligen Achsen, die in diesen Nadellagern laufen keine umlaufende Nut aufweisen, die das Fett beim Einsatz einer Fettpresse an die richtigen Stellen verteilen würden. Zum Schmieren der Lager muss also definitiv alles ausgebaut gereinigt und neu gefettet werden. Das widerspricht aber dem Punkt 2!!!
6. Nach diesem Ausbau sind aber in der Regel mindestens die Wellendichtringe nicht mehr zu gebrauchen und müssen definitiv gewechselt werden. Das wollen aber die meisten Kunden nicht bezahlen, weil die ja vorher dicht, also in Ordnung, waren!
7. Folge ist, dass diese Lager irgendwann Ihren Dienst versagen! Aus maschinenbautechnischer Sicht ist das absolut normal und unabhängig von der Laufleistung. Bei mir war nach 15 Jahren, und nur 28 TKM alles fest, und die Achsen mussten auch ersetzt werden. Abere nach langen Suchen gab es durchaus Alternativ Teile (o.k. nicht alle...) Aber das lässt dann den Materialpreis schon mal auf ein Drittel schrumpfen....(Liste mit Quellen hat Manfred im Ur-Thread hoch geladen)
8. UND DAS IST MIR WICHTIG: Leute...Wir fahren alle hier ein 144PS Motorrad, das theoretisch über 240 km/h schnell fährt! Stellt Euch bitte vor, was passiert, wenn der Knochen bei solchen Tempis seinen Dienst versagt! Klar.... wird schon nicht explodieren das Schmiedeteil, aber lustig ist das sicher nicht! Also...es geht um Eueren Hintern...und um nichts Geringeres!
Also...Ich bitte Euch alle darum, dass Ihr diesem Teil genausoviel Aufmerksamkeit schenkt, wie z.B. Eurem Spritstand, dem Ölstand oder den Reifen. Es ist letztendlich eine Maschine, die gewartet werden muss um Ausfälle zu vermeiden! Und die Umlenkung ist nun mal per Definition eine sensible Stelle! Ob Ihr das nun abgebt, und der Freundliche Euch übern Tisch ziehen will (oder auch muss, weil er mit den Vogabezeiten einfach nicht klar kommen kann!!!)....(Überlegt Euch, ob man sowas in der Zeit schaffen kann! - Ich habe als Maschinenbautechniker und Werkzeugmacher locker die doppelte Zeit gebraucht, ohne, wie vorgeschrieben, Verkleidung und Krümmer zu demontieren!) oder ob Ihr Euch informiert, und das dann selber angeht!
Klar...wenn Ihr dafür viel Geld beim Freundlichen gezahlt habt, sollte das natürlich auch gemacht sein! Ansonsten würde ich da auch noch mal hinfahren. Aber selbstverständlich ist das leider bei den Vorgabezeiten definitiv nicht!
Und nein...ich bin bin nicht ungeübt, sondern mache sowas seit nun über 30 Jahren für mich allein und meine 5 Motorräder/Gespanne!!
Oder ob Ihr Euch aufregt, dass nach 20 TKM und 15 Jahren so ein Lager "schon" kaputtgeht...... Sowas ist m.E. absolut irrelevant. Wichtig ist, dass die Teile in Ordnung sind, ihre Funktion zuverlässig verrichten und vor Allem dass Ihr das wisst, wenn Ihr mal wieder mit der Hübschen hinten drauf durch die Alpen oder über die BAB ballert! Um nix anderes geht es!!!! Nur wie kommt man dahin ohne behumpst zu werden?
Sorry... wieder mal zuviel gelabert! Meine klare Empfehlung ist, das selber zu machen! Wenn Ihr Euch das nicht zutraut...und das ist hier absolut keine Schande...(wirklich nicht! Dafür ist die Stelle echt zu heikel!!!) dann fragt jemanden, der sowas kann.....Schlosser Ausbildung und ein wenig Affinität für den Maschinenbau sollten hier reichen! Spezialwerkzeug ist nicht erforderlich (aber hilfreich! z.b. einen Motorhebekran zum Sichern wer der Knochen rauskommt.)
Ich biete Euch an, dass wir das hier gerne bei mir in der Werkstatt zusammen machen können...allerdings kostet das...hähä...Bier und Grillfleisch zahlt ihr! Ihr werdet sehen...."This is not a rocket science!" Ach ja... und billiger als der Freundliche ist das Material allemal!
liebe Grüße aus dem Norden!
Gruß vom Nordmann
Ach ja: Wenn es nicht funktioniert, wende Gewalt an. Falls es dabei kaputt geht, hätte es sowieso ausgewechselt werden müssen.
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