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Biker64
 Beitrag#41   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 10.09.2011, 18:07 
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Beiträge: 1307
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Zitat: Treibsatz
Hallo Steffen,
das Bremssystem ist kein Kreislauf. Bei Entlastung fließt die Bremsflüssigkeit zurück in den Vorratsbehälter und wird wieder durchgemischt. Spätestens hier müssten sich die Dampfblasen aufgelöst haben.
Es muss einen Grund geben,warum dieses Problem nur in Verbindung mit der FJR auftritt. Ich habe von anderen Fahrer in dieser Fahrzeugklasse noch nichts von so einem Problem gehört. Mir selbst ist das weder mit der FJR,noch meinen vorherigen Motorrädern widerfahren.
Troztdem bleibt die Frage im Raum:" Warum zieht die Bremsflüssigkeit so schnell Wasser bzw. gerät sie so schnell (Hinterradbremse) an den Siedepunkt?" Einige User schrieben das sie trotz regelmäßiger Wartung Probleme hätten. Ich will hier kein Fass aufmachen,weil es wohl nur in Extremsituationen auftritt. Wobei ich der Meinung bin,das gerade eine Bremse jeder Situation gewachsen sein sollte.


Ich sage : Irrtum.
1. Es fließt (fast)nix. Du übst mittels des Bremshebels Druck über die Flüssigkeit auf die Bremskolben aus. Das ganze mit entsprechender "Übersetzung", damit unten an der Bremszange der entsprechende Druck aufgebaut werden kann. Da bewegen sich die Kolben vielleicht'n Millimeter, vom im Normalzustand lose anliegenden Bremsklötzen bis "vollePulle drandrückend". Das sind Milliliter, was sich da bewegt.
2.Wenn das ABS eingreift, nimmt es nur Deinen Druck weg. Da fließt dann etwas mehr( in der ABs-Pumpe).
Aber nicht unten an Deiner Bremse, wo es am heissensten ist, und die Dampfblasen stehen. Und weil Du dann versuchst, den Durck durch Pumpen wieder herzustellen, weil Du ja weiter bemsen willst, kriegt die Bremse weiter kräftig Temperatur.
Beim Auto werden Bremsscheiben rotglühend. Was denkst Du, wie lange das dauert, bis die soweit abgekühlt sind, daß nicht noch ordentlich Wärme an die umgebenden Bauteile abgegeben wird ? Nicht anderst sieht es bei der Bremse hinten aus.
Zudem - die Bremsflüssigkeit ist ja bekanntlich in einem recht dicken Bremsschlauch.
Und Gummi ist kein besonderst guter Kühlkörper. Ich denk eher, das isoliert.
Es wird also eine Weile dauern, die einmal richtig auf Temperatur gebrachte Bremse einerseits, und die dadurch aufgeheizte Bremsflüssigkeit andernseits wieder abzukühlen.
Dass die Dampfblasen fix nach oben steigen, und im Vorratsbehälter "ausblubbern" und die Bremse dann schnell wieder geht......ist eher Wunsch. Zumals auch die Leitungen nicht grade kurz sind......

Gruß
Steffen



RP11 06/2008-06/2016
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Treibsatz
 Beitrag#42   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 14:59 

Beiträge: 172
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28.09.2025, 00:14
Zitat: Biker64
Zitat: Treibsatz
Hallo Steffen,
das Bremssystem ist kein Kreislauf. Bei Entlastung fließt die Bremsflüssigkeit zurück in den Vorratsbehälter und wird wieder durchgemischt. Spätestens hier müssten sich die Dampfblasen aufgelöst haben.
Es muss einen Grund geben,warum dieses Problem nur in Verbindung mit der FJR auftritt. Ich habe von anderen Fahrer in dieser Fahrzeugklasse noch nichts von so einem Problem gehört. Mir selbst ist das weder mit der FJR,noch meinen vorherigen Motorrädern widerfahren.
Troztdem bleibt die Frage im Raum:" Warum zieht die Bremsflüssigkeit so schnell Wasser bzw. gerät sie so schnell (Hinterradbremse) an den Siedepunkt?" Einige User schrieben das sie trotz regelmäßiger Wartung Probleme hätten. Ich will hier kein Fass aufmachen,weil es wohl nur in Extremsituationen auftritt. Wobei ich der Meinung bin,das gerade eine Bremse jeder Situation gewachsen sein sollte.


Ich sage : Irrtum.
1. Es fließt (fast)nix. Du übst mittels des Bremshebels Druck über die Flüssigkeit auf die Bremskolben aus. Das ganze mit entsprechender "Übersetzung", damit unten an der Bremszange der entsprechende Druck aufgebaut werden kann. Da bewegen sich die Kolben vielleicht'n Millimeter, vom im Normalzustand lose anliegenden Bremsklötzen bis "vollePulle drandrückend". Das sind Milliliter, was sich da bewegt.
2.Wenn das ABS eingreift, nimmt es nur Deinen Druck weg. Da fließt dann etwas mehr( in der ABs-Pumpe).
Aber nicht unten an Deiner Bremse, wo es am heissensten ist, und die Dampfblasen stehen. Und weil Du dann versuchst, den Durck durch Pumpen wieder herzustellen, weil Du ja weiter bemsen willst, kriegt die Bremse weiter kräftig Temperatur.
Beim Auto werden Bremsscheiben rotglühend. Was denkst Du, wie lange das dauert, bis die soweit abgekühlt sind, daß nicht noch ordentlich Wärme an die umgebenden Bauteile abgegeben wird ? Nicht anderst sieht es bei der Bremse hinten aus.
Zudem - die Bremsflüssigkeit ist ja bekanntlich in einem recht dicken Bremsschlauch.
Und Gummi ist kein besonderst guter Kühlkörper. Ich denk eher, das isoliert.
Es wird also eine Weile dauern, die einmal richtig auf Temperatur gebrachte Bremse einerseits, und die dadurch aufgeheizte Bremsflüssigkeit andernseits wieder abzukühlen.
Dass die Dampfblasen fix nach oben steigen, und im Vorratsbehälter "ausblubbern" und die Bremse dann schnell wieder geht......ist eher Wunsch. Zumals auch die Leitungen nicht grade kurz sind......

Gruß
Steffen

Hallo Steffen,
jetzt geht die Fachsimpelei los. :-)
Natürlich ist in dem Zusammenhang das Wort "fließt" etwas übertrieben. Auch das Prinzip des Bremssystems ist mir soweit klar. Trotzdem sind mir noch ein paar Dinge unklar. Wenn in meinem System nur die Flüssigkeit im Bremssattel belastet wird,warum sinkt der Siedepunkt der gesamten Bremsflüssigkeit?
Wie kommt der Kolben zurück in seine Ausgangsstellung,so das die Beläge nicht an der Scheibe anliegen? Geht das nicht über eine Membrane? Es muss Flüssigkeit abgeführt werden. Bei Blasenbildung schieben wir mehr Flüssigkeit rein als benötigt wird,oder? Wenn wir nur den Bremsbelagverschleiss ausgleichen müssen,warum wählt man so einen großen Vorrats/Ausgleichsbehälter?



Gruß
K.-D.

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moetho
 Beitrag#43   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 15:26 
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Beiträge: 2003
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16.05.2009, 11:10
Ortszeit:
28.09.2025, 00:14
Zitat:
jetzt geht die Fachsimpelei los.
Natürlich ist in dem Zusammenhang das Wort "fließt" etwas übertrieben. Auch das Prinzip des Bremssystems ist mir soweit klar. Trotzdem sind mir noch ein paar Dinge unklar. Wenn in meinem System nur die Flüssigkeit im Bremssattel belastet wird,warum sinkt der Siedepunkt der gesamten Bremsflüssigkeit?
Wie kommt der Kolben zurück in seine Ausgangsstellung,so das die Beläge nicht an der Scheibe anliegen? Geht das nicht über eine Membrane? Es muss Flüssigkeit abgeführt werden. Bei Blasenbildung schieben wir mehr Flüssigkeit rein als benötigt wird,oder? Wenn wir nur den Bremsbelagverschleiss ausgleichen müssen,warum wählt man so einen großen Vorrats/Ausgleichsbehälter?


1. Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit sinkt durch Aufnahme von Wasser und nicht durch Temperaturschwankungen.
Da die Bremsflüssigkeit im Bremssattel Thermisch am höchsten beansprucht wird kann es zu Blasenbildung kommen wenn die Siedepunkttemperatur überschritten wird.
2. Der Kolben wird zum Zylinder hin mit s.g. Rechteck-oringen abgedichtet. Wenn du die Bremse betätigst "verkanten " sich diese Ringe ein wenig, wenn du die Bremse wieder entlastest verformen sich diese Ringe zurück und drücken den Bremszylinder ein wenig in die Ausgangsposition zurück.
3. Bei Blasenbildung drücken wir beim betätigen der Bremse nur die Blase zusammen, beim Bremsenentlasten dehnt sich die Blase wieder aus.
4. Damit auch in Schräglage und auf minimum abgefahrenen Bremsbelägen immer genügend Bremsflüssigkeit zur verfügung steht und die Bremspumpe keine Luft zieht.

Gruß Thomas



Gruß Thomas
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Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

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Biker64
 Beitrag#44   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 15:36 
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Beiträge: 1307
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10.02.2009, 00:27
Ortszeit:
27.09.2025, 23:14
Zitat: Treibsatz
Hallo Steffen,
jetzt geht die Fachsimpelei los. :-)

:-) Ok, simpeln wir.
Zitat: Treibsatz
Natürlich ist in dem Zusammenhang das Wort "fließt" etwas übertrieben. Auch das Prinzip des Bremssystems ist mir soweit klar. Trotzdem sind mir noch ein paar Dinge unklar. Wenn in meinem System nur die Flüssigkeit im Bremssattel belastet wird,warum sinkt der Siedepunkt der gesamten Bremsflüssigkeit?

Die Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, zieht Wasser an. Und verteilt dieses dann in der gesamten Flüssigkeit gleichmäßig. Ist so gewünscht, da bei Tropfenbildung und Minusgraden Deine Bremse sofort außer Betrieb wär - ein Eisklumpen. Wie sich der Effekt des Vermischens nu genau nennt, weiß ich nicht.




Zitat: Treibsatz
Wie kommt der Kolben zurück in seine Ausgangsstellung,so das die Beläge nicht an der Scheibe anliegen? Geht das nicht über eine Membrane? Es muss Flüssigkeit abgeführt werden.

Du kannst, wenn Du die Bremssättel abgebaut hast, die Bremskolben per Hand reindrücken.
Damit schiebst Du die Flüssigkeit nach oben in den Vorratsbehälter.
Während der Fahrt macht das einfach Deine Bremsscheibe mit minimalem Seitenschlag. + siehe Post von Moetho
Die Klötze liegen immer an, das hörst Du, wenn Du das Mopped mal schiebst.
Missgeschick:
- Klötze sind fast runter
- du tauscht die Bremsflüssigkeit
- einen Monat später merkst, daß du nu doch die Klötze tauschen musst und machst das
- evtl. 1. Problem: du kriegst die Bremskolben nicht weit genug rein, um den Sattel mit neuen Belägen über die Bremsscheibe zu bekommen.
- evtl. 2. Problem: Wenn Du das straff drüberbekommst, schleift die Bremse stärker als normal.
Warum: Der Vorratsbehälter ist zu voll, und es etsteht ein gewisser Druck im System.
Deshalb immer erst den Deckel des Vorratsbehälter auf, etwas Bremsflüssigkeit ( wenn der Voll ist ) absaugen. Sonst läuft er über beim reindrücken der Bremskolben.


Zitat: Treibsatz
Bei Blasenbildung schieben wir mehr Flüssigkeit rein als benötigt wird,oder?
Wenn wir nur den Bremsbelagverschleiss ausgleichen müssen,warum wählt man so einen großen Vorrats/Ausgleichsbehälter?


Aus Wikipedia zitiert:
Zitat:
Ein zu hoher Wasseranteil (> 3 %) kann bei zu starker Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Wenn der Siedepunkt erreicht ist und das Bremspedal kurz losgelassen wird, bilden sich Dampfblasen, die die Bremsflüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ausgleichsbehälter drücken. Beim nächsten Betätigen des Pedals wird dann zuerst die Dampfblase im System komprimiert, ohne Bremsdruck und damit Bremswirkung zu erzeugen, was sich in einem „Durchfallen“ des Bremspedals äußert (das Bremspedal kann bis zum Bodenblech durchgedrückt werden).
Ein Nachtreten des Pedals, wie es bei einer undichten Bremsanlage in einigen Fällen hilfreich sein kann, ist in diesem Fall zwecklos, da die Dampfblasen bei nachlassendem Druck sofort wieder expandieren.


Nein, Du komprimierst nur das gasförmige Wasser. Wasser erhöht beim Verdampfen sein Volumen vielfach und wird gasförmig. Gas kann man komprimieren.
Da fließt zwar Bremsflüssigkeit nach, wird aber von der expandierenden Gasblase auch wieder zurückgedrückt.
Mehr Bremsflüssigkeit=mehr Wasseraufnahme möglich, bis die 3% überschritten werden= Sicherheitsreserve.
Und man braucht auch was um den Bremsabrieb und damit das weitere ausfahren der Bremskolben sicher zu ermöglichen. Es muss ja ausreichen, um den kompletten Verschleiß des Belages + Sicherheitsreserve auszugleichen.


Gruß
Steffen



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Treibsatz
 Beitrag#45   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 15:49 

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28.09.2025, 00:14
Zitat: moetho
Zitat:
jetzt geht die Fachsimpelei los.
Natürlich ist in dem Zusammenhang das Wort "fließt" etwas übertrieben. Auch das Prinzip des Bremssystems ist mir soweit klar. Trotzdem sind mir noch ein paar Dinge unklar. Wenn in meinem System nur die Flüssigkeit im Bremssattel belastet wird,warum sinkt der Siedepunkt der gesamten Bremsflüssigkeit?
Wie kommt der Kolben zurück in seine Ausgangsstellung,so das die Beläge nicht an der Scheibe anliegen? Geht das nicht über eine Membrane? Es muss Flüssigkeit abgeführt werden. Bei Blasenbildung schieben wir mehr Flüssigkeit rein als benötigt wird,oder? Wenn wir nur den Bremsbelagverschleiss ausgleichen müssen,warum wählt man so einen großen Vorrats/Ausgleichsbehälter?


1. Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit sinkt durch Aufnahme von Wasser und nicht durch Temperaturschwankungen.
Da die Bremsflüssigkeit im Bremssattel Thermisch am höchsten beansprucht wird kann es zu Blasenbildung kommen wenn die Siedepunkttemperatur überschritten wird.
2. Der Kolben wird zum Zylinder hin mit s.g. Rechteck-oringen abgedichtet. Wenn du die Bremse betätigst "verkanten " sich diese Ringe ein wenig, wenn du die Bremse wieder entlastest verformen sich diese Ringe zurück und drücken den Bremszylinder ein wenig in die Ausgangsposition zurück.
3. Bei Blasenbildung drücken wir beim betätigen der Bremse nur die Blase zusammen, beim Bremsenentlasten dehnt sich die Blase wieder aus.
4. Damit auch in Schräglage und auf minimum abgefahrenen Bremsbelägen immer genügend Bremsflüssigkeit zur verfügung steht und die Bremspumpe keine Luft zieht.

Gruß Thomas

Hallo Thomas,
zu Pkt. 1 das bedeutet,das dass System nicht 100% geschlossen ist? Wie kommt sonst Wasser in die Bremsflüssigkeit?



Gruß
K.-D.

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Treibsatz
 Beitrag#46   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 15:56 

Beiträge: 172
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Zitat: Biker64
:-) Ok, simpeln wir.
Zitat: Treibsatz
Natürlich ist in dem Zusammenhang das Wort "fließt" etwas übertrieben. Auch das Prinzip des Bremssystems ist mir soweit klar. Trotzdem sind mir noch ein paar Dinge unklar. Wenn in meinem System nur die Flüssigkeit im Bremssattel belastet wird,warum sinkt der Siedepunkt der gesamten Bremsflüssigkeit?

Die Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, zieht Wasser an. Und verteilt dieses dann in der gesamten Flüssigkeit gleichmäßig. Ist so gewünscht, da bei Tropfenbildung und Minusgraden Deine Bremse sofort außer Betrieb wär - ein Eisklumpen. Wie sich der Effekt des Vermischens nu genau nennt, weiß ich nicht.




Zitat: Treibsatz
Wie kommt der Kolben zurück in seine Ausgangsstellung,so das die Beläge nicht an der Scheibe anliegen? Geht das nicht über eine Membrane? Es muss Flüssigkeit abgeführt werden.

Du kannst, wenn Du die Bremssättel abgebaut hast, die Bremskolben per Hand reindrücken.
Damit schiebst Du die Flüssigkeit nach oben in den Vorratsbehälter.
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Die Klötze liegen immer an, das hörst Du, wenn Du das Mopped mal schiebst.
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- Klötze sind fast runter
- du tauscht die Bremsflüssigkeit
- einen Monat später merkst, daß du nu doch die Klötze tauschen musst und machst das
- evtl. 1. Problem: du kriegst die Bremskolben nicht weit genug rein, um den Sattel mit neuen Belägen über die Bremsscheibe zu bekommen.
- evtl. 2. Problem: Wenn Du das straff drüberbekommst, schleift die Bremse stärker als normal.
Warum: Der Vorratsbehälter ist zu voll, und es etsteht ein gewisser Druck im System.
Deshalb immer erst den Deckel des Vorratsbehälter auf, etwas Bremsflüssigkeit ( wenn der Voll ist ) absaugen. Sonst läuft er über beim reindrücken der Bremskolben.


Zitat: Treibsatz
Bei Blasenbildung schieben wir mehr Flüssigkeit rein als benötigt wird,oder?
Wenn wir nur den Bremsbelagverschleiss ausgleichen müssen,warum wählt man so einen großen Vorrats/Ausgleichsbehälter?


Aus Wikipedia zitiert:
Zitat:
Ein zu hoher Wasseranteil (> 3 %) kann bei zu starker Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Wenn der Siedepunkt erreicht ist und das Bremspedal kurz losgelassen wird, bilden sich Dampfblasen, die die Bremsflüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ausgleichsbehälter drücken. Beim nächsten Betätigen des Pedals wird dann zuerst die Dampfblase im System komprimiert, ohne Bremsdruck und damit Bremswirkung zu erzeugen, was sich in einem „Durchfallen“ des Bremspedals äußert (das Bremspedal kann bis zum Bodenblech durchgedrückt werden).
Ein Nachtreten des Pedals, wie es bei einer undichten Bremsanlage in einigen Fällen hilfreich sein kann, ist in diesem Fall zwecklos, da die Dampfblasen bei nachlassendem Druck sofort wieder expandieren.


Nein, Du komprimierst nur das gasförmige Wasser. Wasser erhöht beim Verdampfen sein Volumen vielfach und wird gasförmig. Gas kann man komprimieren.
Da fließt zwar Bremsflüssigkeit nach, wird aber von der expandierenden Gasblase auch wieder zurückgedrückt.
Mehr Bremsflüssigkeit=mehr Wasseraufnahme möglich, bis die 3% überschritten werden= Sicherheitsreserve.
Und man braucht auch was um den Bremsabrieb und damit das weitere ausfahren der Bremskolben sicher zu ermöglichen. Es muss ja ausreichen, um den kompletten Verschleiß des Belages + Sicherheitsreserve auszugleichen.


Gruß
Steffen


Hallo Steffen,
soweit alles klar. Wenn Thomas noch die "Wasserfrage" klärt bin ich wunschlos glücklich( Was das Thema Bremsen betrifft). :yes:



Gruß
K.-D.

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moetho
 Beitrag#47   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 11.09.2011, 17:40 
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Hallo

es gibt kein Hydraulisches System mit Geber- und Nehmerzylindern dass 100% dicht ist. Da Wasser eine geringere Dichte als Öl hat kann es durchaus in sehr geringen Mengen (Spuren) in das System eindringen.
Zitat:
Denn auch bei einem grundsätzlich dichten Bremssystem dringt Feuchtigkeit über Schläuche, Dichtungen und Verschraubungen sowie die Entlüftung im Ausgleichsbehälter ein. Zitat aus: http://www.motorroller-info.de/bremsflussigkeit.html
Da das Hydrauliköl oder die Brensflüssigkeit dicker als Wasser ist kann sie nicht, oder nur in Spuren nach aussen dringen. Da Bremsflüssigkeit auch noch hygroskopisch (d.h. Wasseranziehend) ist wird das Eindringen von Wasser noch begünstigt.

gruß Thomas



Gruß Thomas
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Biker64
 Beitrag#48   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 12.09.2011, 17:25 
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27.09.2025, 23:14
Ich denke, daß die Erwärmung und Abkühlung der Bremsflüssigkeit dabei eine Rolle spielt. Erwärmung heißt Ausdehnung, abkühlen heißt zusammenziehen . Ein geringer Gasaustausch ist vorhanden, da der Vorratsbehälter eine Belüftungsöffnung hat, damit kommt frische Luft aus der Umgebung in das System ( Kondensatablagerung ?), und die trägt durch ihre Feuchtigkeit Wasser in das System ein.
Wär der Vorratsbehälter dicht, würde nach und nach ein Unterdruck entstehen, und nix mehr nachlaufen.
Inwiefern nu noch Feuchtigkeit durch die Gummileitungen oder Dichtungen diffundieren kann.......det is mich jetzt zu unsimpel..... :bg:

Gruß
Steffen



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moetho
 Beitrag#49   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 12.09.2011, 19:04 
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Zitat: Biker64
Ich denke, daß die Erwärmung und Abkühlung der Bremsflüssigkeit dabei eine Rolle spielt. Erwärmung heißt Ausdehnung, abkühlen heißt zusammenziehen . Ein geringer Gasaustausch ist vorhanden, da der Vorratsbehälter eine Belüftungsöffnung hat, damit kommt frische Luft aus der Umgebung in das System ( Kondensatablagerung ?), und die trägt durch ihre Feuchtigkeit Wasser in das System ein.
Wär der Vorratsbehälter dicht, würde nach und nach ein Unterdruck entstehen, und nix mehr nachlaufen.
Inwiefern nu noch Feuchtigkeit durch die Gummileitungen oder Dichtungen diffundieren kann.......det is mich jetzt zu unsimpel..... :bg:

Gruß
Steffen

Hallo Steffen
ja der der die Deckel haben eine Belüftungsöffnung, aber darunter befindet sich eine Gummimembram die sich dem Volumen des Inhaltes anpasst und Umgebungsluft, die durch die Belüftungsöffnung eindringt, von der Bremsflüssigkeit fernhält . Einfach mal die Behälter öffnen dann siehst du was ich meine. Wäre es ein offenes System dann müsstest du die Bremsflüssigkeit alle 14 Tage wechseln Das durch den Deckel Feuchtigkeit eindringt ist nur bei defekter Membrane möglich.

gruß Thomas



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Biker64
 Beitrag#50   Betreff: Re: Bremsversagen ...
Verfasst: 12.09.2011, 19:16 
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27.09.2025, 23:14
Ja, ich weiß, da ist dieser schwarze Faltenbalg drunter.
Der ist aber nicht soo dicht, deshalb denke ich, daß an der Stelle der meiste Luftaustausch stattfindet.
Gruß
Steffen



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Bremsversagen ...


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