Moin Dieter,
wenn von Downsizing die Rede ist, dann ja eigentlich immer von Luftpumpenmotörchen. Und Uwe hat ja auch direkt den 1,4 TSI angesprochen.
Und so wird das hier wie beim Skat: Contra - Re - Bock
Diese 0,2l Minderverbrauch halte ich für einen Statistikfehler.
1.) Besteht bei der Auswertung ein Fahrzeugverhältnis von 11:1
2.) Sind in der BMW-Gruppe nur 12 Probanden erfasst, was wohl keine umfassende Nutzerrepräsentation darstellt
3.) Sind die Zielgruppen der beiden Fahrzeuge sehr unterschiedlich
Das diese Ersparnis nicht als totale Zahl anzusehen ist, erkennt man ja auch schon an der Streuung der Verbräuche. Mit 6,55l liegt der niedrigste TSI-Verbrauch etwa 1,13l unterhalb des niedrigsten registrierten Sauger-Verbrauchs. Toll! Bekommt man auch mit dem 120i hin, sogar noch darunter ... aber das hat dann absolut nichts mehr mit
Freude am Fahren zu tun! Allerdings genehmigt sich der TSI auch stattliche 1,5l mehr als der Sauger, wenn man ihm abverlangt, was in bunten Prospekten versprochen. Um mehr als 11,9l mit dem 120i zu verbrauchen, muss man schon mehr als gewagt unterwegs sein, und das auch noch als lifetime Durchschnittsverbrauch vorzulegen ...

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Kommen wir zum konstruktionbedingten Umweltaspekt:
Wäre mir völligst neu, dass die Zylinderanzahl oder der Hubraum etwas am cw-Wert verändert. Normalerweise ist oben ein Deckel drauf und bei modernen Fahrzeugen unten drunter auch eine Verkleidung. Selbst wenn man dort einen Leibeigenen mit Tretpedalen einbauen würde, wäre der cw-Wert gleich. Sieht nur doof aus, wenn man Müsli in den Tank schüttet.
All den ganzen anderen Krempel möcht ich Mal in einen Topf werfen. Wer glaubt ernsthaft daran, dass ein 1.4TSI seine 250000 km durchhält oder mit einem hochgezüchteten 1.6CDTI aussendiensttaugliche 500.000 km oder mehr als Standardlaufleistung zustandezubringen sind? Und mit Alltagsverbräuchen von knapp 5l hat mein alter Herr auch schon unseren 1978er Golf 1.5D durch die Landschaft bewegt ... etwas über 750000 km. Ich kann keinen wirklichen energetischen Umweltvorteil erkennen, wenn die Supercharger-Schleuder alle paar Jahre auf dem Müll landet und neu produziert werden muss, während ein konventionelles Fahrzeug noch lange seinen Dienst tut. Da sind alle Material und etwaige Kraftstoffeinsparungen mit einem Schlag aufgebraucht. Der einzige Vorteil werden die fröhlichen Gesichter auf der Aktionärsversammlung sein.
Die einzige Möglichkeit wirklich und ernsthaft etwas für die Umwelt zu tun, bestünde darin, die Maximalleistung auf ein
"vernünftiges" Maß zu begrenzen. Egal ob Fox, S-Klasse oder X5. Was immer auch
"vernünftig" heißen mag. Ich stelle einmal 50PS in den Raum ... sind ausreichend für ca. 150-160 km/h und damit schneller als im Rest von Europa gefahren werden darf. Zusätzlich könnte man noch auf etwa 100 Servos für automatische Lüftungssteuerung, Klimaanlage, Fensterheber, Sitzverstellung, Spiegelverstellung, ZV, eSD etc. verzichten. Damit könnte so ein Golf plötzlich auch wieder weit unter 1 Tonne wiegen, was dem Verbrauch und dem Materialeinsatz zusätzlich zu gute käme. Motorräder würden dann natürlich auf ebenfalls
"vernünftige" 27PS beschränkt.
Aber bei 170PS braucht mir niemand
"Umweltfreundlichkeit" vorzumachen.
Natürlich kann Downgrading beim Motorrad auch Spaß machen. Die 300ccm vermisse ich gar nicht.

Alles eine Frage der Technik ... und der Drehzahl. Und sicherlich kann man auch 200PS aus 800ccm rausholen, mit einer entsprechend kurzen Übersetzung ordentlich Beschleunigung und Durchzug anerziehen und bei 16.000UpM knapp 300km/h rauskitzeln. Aber will das hier jemand???

Dann doch lieber K1400R/S/GT-6 oder K1600LT-6.
Bekennend umweltschädliche Grüße,
troy®