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Armin44
 Beitrag#1   Betreff: Blinkermuffel
Verfasst: 14.05.2010, 10:13 
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Hallo :comm:

in einer anderen Abteilung des Forums fragte jemand nach der Möglichkeit, eine automatische Blinkerrückstellung bei der FJR einzubauen. Manche Antworten nach dieser Frage schaukelten sich anschließend hoch bis zu 100 % OT. Um das nicht noch weiter ausarten zu lassen, eröffne ich in diesem Teil des Forums noch mal dieses Thema.

Also, wie schon beschrieben, mag auch ich diese Blinkermuffel oder Nichtblinker, egal ob auf einem Zweirad oder in der Büchse, überhaupt nicht. Sie fahren durch die Gegend, als ob sie alleine wären. Biegen urplötzlich ab oder bleiben unvermittelt am Fahrbahnrand stehen und verursachen nicht selten dadurch brenzlige Situationen. Wo viele Menschen zusammen kommen, gerade im Straßenverkehr, braucht es Verhaltensregeln, damit das alles einigermaßen ordnungsgemäß abläuft. Wenn sich nun alle an diese Regeln halten würden, gäbe es keine Unfälle. Leider gibt es immer mehr Verkehrsteilnehmer, die meinen, für sie gelten diese Regeln nicht. Sie parken beispielsweise direkt neben dem Halteverbotsschild, fahren zu schnell oder zu dicht auf oder blinken eben nicht und gefährden mit ihrem Verhalten andere Verkehrsteilnehmer.

In dem anderen Thread gab es einige Antworten, die das Thema etwas ins lächerliche zogen. Finde ich total unpassend und verstehe auch nicht, was erwachsene Motorradfahrer so manchmal von sich lassen - immerhin geht es hier um Gefährdung von Menschenleben. Man stelle sich vor, wie auch schon beschrieben, der Biker vergisst nach dem Rechtsabbiegen den Blinker zurück zu stellen und der Autofahrer an der nächsten Einmündung von rechts verlässt sich auf das Blinkzeichen, zieht raus und schon rummst es - demjenigen, der nach diesem Unfall vielleicht im Rolli sitzt oder andere Blessuren das restliche Leben mit sich herum trägt, dem nutzen auch die ganzen Diskussionen nicht viel, ob sich der Autofahrer wirklich nur auf Blinkzeichen verlassen darf oder ob der Biker fahrlässig gehandelt hat und wie die Schuldfrage denn nun ist.

Wir alle haben den Führerschein bekommen, weil wir in der Prüfung nachgewiesen haben, dass wir die Verkehrsregeln kennen und ein Fahrzeug sicher und ohne andere zu gefährden im Straßenverkehr bewegen können. Wenn wir damals keine Blinkzeichen gegeben hätten, hätten wir nie und nimmer die Prüfung bestanden - und das Wort automatische Blinkerrückstellung beim Motorrad gab es glaube ich noch gar nicht. Und wenn der eine oder andere Biker nicht dazu fähig ist, nach so vielen Jahren Fahrerfahrung und Routine einfachste Dinge wie den Blinker richtig zu betätigen, sorry, dann ist er eben nicht mehr fähig, am Straßenverkehr teilzunehmen, weil er dann sicherlich kompliziertere Vorgänge wie Kurven fahren, bremsen, überholen etc. erst recht nicht richtig beherrscht und damit sich und vor allem andere gefährdet.

Auch ich plädiere für regelmäßige Prüfungen der Verkehrstüchtigkeit ab einem gewissen Alter, gerne ab 50, wie es z. B. für Lkw- und Busfahrer schon lange Vorschrift ist - und zwar für alle Verkehrsteilnehmer! Ich habe schon mehrmals brenzliche Situationen erlebt, weil mich irgend ein Tattergreis in seiner Büchse übersehen hat. Der Straßenverkehr heute unterscheidet sich erheblich von dem vor 30, 40 Jahren und ist keine Spaßveranstaltung mehr - deshalb sollten auch nur diejenigen daran teilnehmen dürfen, die geistig und körperlich dazu in der Lage sind.

Grüße
Armin



FJR fahren macht süchtig. Über Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren.....

RP13, 03/2007, aktuell über 120.000 Km, läuft wie Lottchen!

Manchmal ist es besser, durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran endgültig auszuräumen (A. L.)

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harry301
 Beitrag#2   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 14.05.2010, 13:32 
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Beiträge: 2048
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Ortszeit:
30.09.2025, 10:12
Hi Armin,

obwohl ich auch manchmal die StVO missachte

kann ich nur sagen : GOOD POSTING


Gruß Harry



Mit verschiedenen FJRs über 260.000km unterwegs gewesen. Zur Zeit RP23

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Biker64
 Beitrag#3   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 14.05.2010, 13:33 
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Beiträge: 1307
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10.02.2009, 00:27
Ortszeit:
30.09.2025, 10:12
Armin,
über das Thema "Verhalten im Straßenverkehr/Pflichten und Rechte der Fahrzeugführer" kann man sicher Bände schreiben, und wird trotzdem nicht alle unter einen Hut bringen.
Letztendlich fährt oder läuft die gesamte Bandbreite unserer Gesellschaft im öffentlichen Verkehrraum.
Und damit - Sorry - von doof bis hochbegabt, von 18 jährigem Fahranfänger bis 85jährigem Renter mit 67 Jahren Fahrerfahrung, von Mimose bis Rambo. Und je nach Streßsituation, persönlichem Wohlbefinden, Gesundheitszustand, Sex, und was weiß ich.

Ich halte es so
- ich halte mich weitgehend an die Spielregeln und fahre fair (gegenüber anderen)
Dazu gehört für mich RECHTZEITIGES Blinken, Einordnen usw., oder allgemein gesagt, eine klare und deutliche Fahrweise, die für andere abschätzbar und berechenbar ist.
- wo ich in der konkreten Situation keine Probleme/Gefährdungen sehe, halte ich mich an die........erweiterten Regeln :bg:
( also bei aaalglatter Landstraße, die ich kilometerweit überblicken kann, krabbelt die Nadel auch mal über die 100 )
- ich stelle z.B. mein Motorrad auch mal auf den Fußweg - wenn der für den Rest der laufenden Bevölkerung dann ohne Behinderung weiter nutzbar ist........

Im Endeffekt geht es bei der ganzen Geschichte eigentlich nur darum, daß jeder ein wenig seiner eigenen Veratwortung gerecht wird. Ich brauch keinen Lichtsensor, wenn ich mit offenen Augen durch die Gegend fahre, und mache z.B. auf einer Allee mit scharfen.....Licht/Schatten, wie z.B. in Meck-Pomm, auch am Auto das Licht an.
Ich bin aber gegen die ständige Lichtpflicht. Nochmal: Persönliche Verantwortung.
Aber wie ist es in der unserer Gesellschaft? Was, ich schuld? Nee, also ich erst mal garnicht, nur der andere. Aaaaaaaanwaaaalt ! Richte das mal.
Vielen fällt schon mal schwer, selbstkritisch über eigene Hnadlungen nachzudenken, auch mal Fehler bei sich zu suchen - geschweige denn, die dann auch noch zuzugeben. Da ist dann die Technik dran schuld, der andere, das Wetter........

Ich finde Harry's Thesen....... gewagt.
Wenn der Fahrer zum Blinken nicht genug "Rechen-Kapazität" hat, weil überfordert, dann haperts generell.
Nur davon allgemein auf eine Überforderung zu schließen.....na ja.
Ich vergesse das Binker ausmachen auch mal. Bitte den zeigen, der es nicht vergisst.
Schaut man sich um - passiert jedem mal. Soll nicht, darf nicht, aber leider gibt es den perfekten Menschen auch Aufgrund meiner oben genannten Dinge nicht, der muß erst per Zucht und Konditionierung geschaffen werden.
Wie war das - wer ohne Fehl und Tadel, sollte irgendwie mit Steinen werfen.....muss dann wohl ein Roboter sein.
Obwohl, sollte der mit Microsoft als BS laufen, sehe ich auch da schwarz. ;-)

Komme ich beim Fahren (warum auch immer, sei mal dahingestellt, ob ich grad "gepennt" hab oder ein anderer )in Bedrängnis, werden unwichtige Sachen unterlassen - ich pfeif auf's Blinken, und nutze meine "Rechenkapazität" für Fahrmanöver/Fluchtwegsuche, um unbeschadet aus der Berdouille zu kommen. Da zählt vielleicht die Zehntelsekunde.
Oder ist es besser, hinterher auf der Wiese / im Krankenhaus zu sagen: "Aber geblunken hab ich....." :no:
Ist das selbe wie "Aber ich hatte Vorfahrt".......
Sollte ich merken, daß ich in einer Gruppe "überfordert" bin, oder die gar nicht mit meinem Fahrstil zusammenpassen ( ich werfe mal das böse Wort "Heizer" in den Ring, die auch Gegenverkehr nicht am Überholen hindert, oder die 4. Spur auf der Autobahn aufmachen ), verkrümel ich mich lieber. So Lebensmüde bin ich noch nicht.
Ich fahre auch so - oder besser - versuche immer so zu fahren, als ob ich unsichtbar bin. Ich versuche, Fehler anderer zu erkennen, damit ich sie noch ausbügeln kann. Es ist ja heutzutage üblich, an die Kreuzung ranzudonnern, und kurz davor ne Vollbremsung zu machen, weil Vorfahrt zubeachten ist.
Andere haben vielleicht auch mal einen schlechten Tag, hab ich ja auch mal, wo ich dann hoffe, daß halt ein anderer dann grad aufpasst.
Der darf mich dann auch zu Recht Penner oder Trottel schimpfen. :bg:
Ich verklag ihn deshalb nicht.

Gruß
Steffen



RP11 06/2008-06/2016
RP23 in farbenfrohem Schwarz 06/2016-07/2018
KTM 1290 SA-T 07/2018 -....
Garmin Zumo XT

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Armin44
 Beitrag#4   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 14.05.2010, 17:48 
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30.09.2025, 11:12
Hallo Steffen,

klar, stimme auch Dir ziemlich uneingeschränkt zu. Stimmt, das ist ein Abend füllendes Thema und kann natürlich unendlich fortgesetzt werden; aber dafür ist eine Plauderecke ja auch da.

Wir sind alle nicht perfekt, denke das behauptet keiner - auch ich parke schon mal in der Fußgängerzone oder auf dem Gehweg, achte jedoch darauf, dass noch genügend Platz für die Fußgänger bleibt - auch ich fahre nachts um 1 Uhr schon mal über eine rote Ampel, weil weit und breit kein Licht zu sehen ist (mitten in der Landschaft, wo man sich dann eh fragt, wieso ist die Ampel überhaupt in Betrieb, nicht in der Stadt) und auch ich habe bestimmt schon mal den Blinker vergessen - aber ich habe es von Anfang an verinnerlicht, während der Fahrt ab und zu auf den Rücksteller zu drücken, das geht inzwischen automatisch. Mit der Zeit gewöhnt man sich eben bestimmte Automatismen an, genau so wie das Anschnallen im Fahrzeug - fahre ich ohne Gurt, fehlt mir was und ich fühle mich nicht wohl. Auch ich fahre auf freier Strecke nicht immer streng 100, sondern gerne auch mal darüber etc.

Klar, wir alle sind nicht fehlerfrei. Nur, vor 30 Jahren war es eben bei weitem nicht so gefährlich, mal eine Unachtsamkeit oder gar Fahrlässigkeit zu begehen - und heute bist Du auf Grund der viel höheren Verkehrsdichte und viel höheren Geschwindigkeiten ruck zuck in einen Unfall verwickelt. Was ich in den letzten Jahren noch beobachtet habe, ist die Verrohung der Sitten im Straßenverkehr - da wird trotz Stop-Schild oder Vorfahrt-achten-Schild noch heraus gefahren, so dass der Vorfahrtberechtigte bremsen muss, da wird skrupellos vor Halteverbotschildern geparkt, beim Einkaufen stellt man sich nicht auf markierte Parkplätze sondern möglichst direkt vor die Tür, Gehwege werden zugeparkt usw. usw. Da ich auch beruflich doch einige Km im Jahr unterwegs bin, fallen mir solche Dinge eben auf - vielleicht eher als jemandem, der morgens und abends seine 5 Km ins Büro fährt und ab und zu zum Einkaufen. Ich versuche ja, ruhig zu bleiben und mich nicht aufzuregen, aber manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln.

Schönes Wochenende allen Lesern!

Grüße
Armin



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ManfredA
 Beitrag#5   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 17.05.2010, 12:53 
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Zitat: Armin44
Auch ich plädiere für regelmäßige Prüfungen der Verkehrstüchtigkeit ab einem gewissen Alter, gerne ab 50, wie es z. B. für Lkw- und Busfahrer schon lange Vorschrift ist - und zwar für alle Verkehrsteilnehmer! Ich habe schon mehrmals brenzliche Situationen erlebt, weil mich irgend ein Tattergreis in seiner Büchse übersehen hat. Der Straßenverkehr heute unterscheidet sich erheblich von dem vor 30, 40 Jahren und ist keine Spaßveranstaltung mehr - deshalb sollten auch nur diejenigen daran teilnehmen dürfen, die geistig und körperlich dazu in der Lage sind.


:skepsis: :denk: mal die Kehrseite der Medallie betrachtend:

Mobilität bedeutet für viele "ältere Menschen" sehr sehr viel Lebensqualität :respekt: , insbesondere wenn sie in ländlichen Regionen leben.

Mein Vater ist 80 und fährt noch sehr gut und sicher Auto -- glücklicherweise, sonst wäre ich öfters gefordert.... ;-) .

:prof: Und er fährt sehr regelkonform :respekt:

Allerdings wäre er sowohl mit 250km/h auf der BAB, als auch im Berufsverkehr in der ihm unbekannten Frankfurter City oder gar auf einer Fahrt duch London oder Paris absolut überfordert.....
Ob er jedoch eine gesonderte Alters-Eignungs-Prüfung bestehen würde , wage ich mal zu bezweifeln (Prüfungsstress, Ängste, etc....)
Natürlich sind die allgemeinen gesundheitlichen Vorraussetzungen altersentsprechend gegeben (ausreichend gutes Sehen und Hören, Reflexe...)

Es gibt bestimmt eine Statistik, wie hoch der Prozentsatz dieser Altersgruppen bei Beteiligungen an Unfällen ist;
-- ich vermute mal er ist eher gering, sonst hätten doch die Versicherungen schon lange einen Alters-Aufschlag erhoben;
... das machen sie aber meines Wissens nur bei Führerscheinneulingen -- mit besten Reflexen.... :bätsch:

Ich :holy: will mit 80 unbedingt noch Autofahren können und dürfen :excl: ; evtl mit Automatik, Tempomat, Blinkerrücksteller, Einparkhilfe und Abstandswarner, Wärmebild-Kamera / Nachtsichtgerät :flööt:
:konfus: finden sich diese Gimmiks nicht auch und vorwiegend in Autos mit ganzanderen Zielgruppen :bg:
und Motorradfahren :schnippi: wäre mir dann auch wichtig --sogar besonders wichtig :hechl: , weil ich dann :-B die Zeit dazu hätte :isso:



- FJR1300A RP11 in GalaxyBlue (DPBML); 222000km, Erstbesitzer, Conti Road Attack 3 GT, 30mm Heckhöherlegung, Zumo550, Baehr-Anlage Verso XL, PMR-Funk, Puig-Scheibe, individualiserte+höhere Sitzbänke von Topsellerie + div. Anbauten.

- BMW R 1250 GS im HP-Style, 34000km, EZ 5/2020, Zweitbesitzer, Pirelli Scorpion Trail 2, ZumoXT, TT-Hecktasche, bei Bedarf Vario -Koffer+ -TC, Jungbluth-Sitzbankumbau + div. Anbauten.
Beides TK- bzw. VK- versichert bei unserer :link: FJR-Tourer Club-Versicherung.

viele Grüße von der Mosel, Manfred

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Armin44
 Beitrag#6   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 18.05.2010, 15:58 
Stammi-Moderator
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Beiträge: 432
Registriert:
09.02.2009, 10:42
Ortszeit:
30.09.2025, 11:12
Hallo Manfred,

ich habe wirklich nichts gegen Mobilität im Alter! Auch ich will mir diese so lange wie möglich erhalten, ob auf dem Motorrad oder im Auto. Auch ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe heute noch dort, will auch nicht in die Stadt ziehen, daher weiß ich, wie sehr der öffentliche Nahverkehr ausgedünnt wurde - manche Ortschaften kannst Du abends nach 18 Uhr, wenn die Bürgersteige hochgeklappt sind, nur noch mit Taxi oder so erreichen.

ABER: Trotzdem stehe ich zu meiner Forderung, dass die Menschen, die den Anforderungen des heutigen Straßenverkehrs körperlich und geistig nicht mehr gewachsen sind, eben die Lizenz abgeben müssen. Da die meisten sich das freiwillig eben nicht eingestehen, wenn sie nicht mehr fit genug sind, sollen sie das ab einem gewissen Alter eben regelmäßig nachweisen. Wo ist das Problem? Und einem älteren Herren, der im Berufsverkehr Stress bekommt und daher unsicher wird, dann wenigstens noch die Teilnahme am Straßenverkehr auf dem Lande zu erlauben, damit er mobil bleiben kann, halte ich für keine gute Lösung - wo will man hier die Grenze ziehen? Hier gibt es m. E. keine zwei Seiten einer Medaille, sonder nur tauglich oder untauglich.

Zum Thema Unfallbeteiligung der verschiedenen Altersgruppen stimme ich Dir absolut zu - ungeprüft würde ich ebenfalls behaupten, dass junge Verkehrsteilnehmer öfter an Unfällen beteiligt sind als ältere; wie Du schon schreibst, kann man das an den Versicherungsprämien erkennen. Allerdings denke ich, dass das für unser Thema nicht unbedingt ein Maßstab ist, da hier alle Unfälle eingerechnet sind und man sicherlich etwas nach der Art der Unfällen oder Schadenshöhe pro Unfall differenzieren könnte, um ein für unsere Bewertung etwas besseres Bild darüber zu bekommen. Bei Führerscheinneulingen hat man ja heute den Führerschein auf Probe - kann man als so genannte Bewährungsfrist verstehen, was ich auch für in Ordnung halte. Also, so einfach können die sich das heute auch nicht mehr machen, ein paar Verstöße und Du hast den Lappen weg. Wer es genauer nachlesen möchte: http://www.radarfalle.de/recht/hilfe/probe.php
Aber täusche Dich mal nicht - auch ältere Verkehrsteilnehmer haben ihre Risikoaufschläge in den Versicherungsprämien: Die sind ruck zuck, nach 2 oder 3 Schäden innerhalb kurzer Zeit wieder bei 100 % Tarifbeitrag und mehr - und beim nächsten wird dann die Kasko ganz gekündigt.

Also, haltet euch fit und bleibt gesund!

Grüße
Armin



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Turboarrow4
 Beitrag#7   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 18.05.2010, 16:34 
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Beiträge: 35
Registriert:
16.06.2009, 14:06
Ortszeit:
30.09.2025, 11:12
Hallo Armin,

ich bin nicht der Meinung, dass eine generelle Fahrtüchtigkeitsprüfung für Autofahrer erforderlich ist. Man kann das auch m.E: nicht mit den regelmäßigen Prüfungen für LKW, Bus oder Sonderfahrzeuge vergleichen, da ich hier gaaaanz andere Grundlagen des Fahrens habe. Das Urteilsvermögen, das ich bei einem 40-Tonner brauche, ist schon ein etwas anderes als mit einem PKW oder Motorrad.

Sollten Menschen aufgrund geistiger (Alters-)Schwäche nicht mehr zur Teilnahme am Strassenverkehr geeignet sein, dann werden Sie auf Dauer auffällig, und dann regelt das unser Punktesystem. Ansonsten ist m.E: keine klare Grenze zu definieren.
Erst kürzlich hatte ein LKW-Fahrer mittleren Alters einen Schwächeanfall und ist hier bei uns in Nidda durch ein Wohn- und Geschäftshaus gefahren - trotz Fahrtüchtigkeitsprüfung.

Und wenn ich meine bisherige aktive Fahr- und Flugzeit zurückdenke - ich habe bislang knapp 1.000.000 KM auf Strassen zurückgelegt - die gefährlichsten Situationen, die ich erlebt habe, haben Menschen aller Altersstufen ausgelöst - mich selbst mit eingeschlossen. In den seltensten Fällen liegt es tatsächlich an Altersschwäche, dass ein Unfall verursacht wird - in der Regel sind es andere Gründe. Und wenn dann zufällig mal ein älterer Mensch der Verursacher ist, dann kann man nicht zwingend darauf zurückschließen.

Also ich hoffe, dass die Vernunft siegt und nicht noch ein weiteres Regularium dafür sorgt, dass der gemeine Autofahrer den leeren Staatskassen helfen muß... :motz:

Cheers
Thorsten

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yort
 Beitrag#8   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 18.05.2010, 18:55 
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08.02.2009, 19:45
Ortszeit:
30.09.2025, 11:12
:denk: :frage: Wenn der 80jährige Opi ... ähm Vati, Onkel, Mutti, Oma, Nachbar, Bekannte, Bruder ... doch so sicher sein Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr führt, was ist dann so schlimm an einer Tauglichkeitsprüfung?

Eigentlich müsste dieser ach so sichere Fahrer diese Prüfung dann doch ohne Probleme bestehen. Und wenn nicht?
:prof: Tja, dann sollte man einfach darüber nachdenken, ob man seine eigene Gesundheit oder das Leben seines eigenen Kindes dafür hergeben möchte, dass eine andere Person sich selbstbestimmt fortbewegen kann; ob der Preisunterschied zwischen Dorfladen und Supermarkt dieses Opfer wirklich wert ist.

Nein, ich erwarte keine Antwort ...

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ManfredA
 Beitrag#9   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 18.05.2010, 19:39 
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Ortszeit:
30.09.2025, 11:12
Zitat: ManfredA
.....
Ob er jedoch eine gesonderte Alters-Eignungs-Prüfung bestehen würde , wage ich mal zu bezweifeln (Prüfungsstress, Ängste, etc....) Natürlich sind die allgemeinen gesundheitlichen Vorraussetzungen altersentsprechend gegeben (ausreichend gutes Sehen und Hören, Reflexe...)...


:denk: Ohne entsprechende aussagefähige Statistiken über Unfälle, Schäden, Verletzungen, etc. fischen wir im Trüben..... :isso: .

Es geht auch nicht darum, ein paar Euronen von der schmalen Rente einsparen zu können---sondern um Lebensqualität, Unabhängigkeit, Freiheit .

Und irgenwelchen Prüfern einen " Freibrief " auszustellen, alten Leuten -- die in aller Regel das hart erarbeitet haben :respekt: , was wir heute so gerne als Gemeingut nutzen oder ererben oder geschenkt bekommen :shake: :con:

Da geht m.E. deutlich mehr Gefahrenpotential von Rasern, Dränglern, Handy-Am-Ohr-Haltern, alkoholisierten und / oder bekifften sowie restalkoholisierten oder übermüdeten oder rücksichtslosen FahrerInnen aus als von meinem Papa und seinen ehemaligen Klassenkammeraden.

Zudem gibt es ja auch verantwortungsbewusste Haus-Ärzte, die im Zweifelsfall die Angehörigen gezielt ansprechen, wenn die erforderlichen gesundheitlichen Vorraussetzungen wirklich nicht mehr gegeben sein sollten --- da benötigt es keinen kostenpflichtigen Justiz-Vorgang zum zwangsweisen altersbedingten restlebenslangen Führerscheineinzug auf Anordnung des staatlich geprüften vereidigten Eignungsprüferlings nach Prüfungsversagen :flööt:



- FJR1300A RP11 in GalaxyBlue (DPBML); 222000km, Erstbesitzer, Conti Road Attack 3 GT, 30mm Heckhöherlegung, Zumo550, Baehr-Anlage Verso XL, PMR-Funk, Puig-Scheibe, individualiserte+höhere Sitzbänke von Topsellerie + div. Anbauten.

- BMW R 1250 GS im HP-Style, 34000km, EZ 5/2020, Zweitbesitzer, Pirelli Scorpion Trail 2, ZumoXT, TT-Hecktasche, bei Bedarf Vario -Koffer+ -TC, Jungbluth-Sitzbankumbau + div. Anbauten.
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viele Grüße von der Mosel, Manfred

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Biker64
 Beitrag#10   Betreff: Re: Blinkermuffel
Verfasst: 18.05.2010, 21:21 
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Beiträge: 1307
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10.02.2009, 00:27
Ortszeit:
30.09.2025, 10:12
Mir ist eine Verkehrsschulung im Hinterkopf, wo es um Senioren ging.
Da hieß es sinngemäß:
Senioren

- verursachen meist leichtere Unfälle(davon aber etwas mehr ), Parkrempler/Blechschäden, eher weniger schwere
- gleichen einen Teil der nachlassenden körperlichen Leitungsfähigkeit durch langsameres Fahren und Erfahrung aus
- fahren in bekannten Bereich recht sicher
- rasen selten
- mehr Schwierigkeiten im erfassen komplexer Situationen

In einem Test mit dem Reaktionsgerät waren recht ordentliche Leistungen zu sehen, der POM meinte, normal wären was bei 1s,
die Besten - und jüngeren Leute - schafften was bei 0,3-0,4s, die Senioren was bei 0,5s, und niemand um oder mehr als die 1s.
Hab ich auch gestaunt - ganz schön fit.

Tante Google/Arroganz sagen zum Thema Senioren und Unfälle:

http://www.mpc-ev.de/verkehrssicherheitstage/2009/charts/lauterwasser.pdf

Gruß
Steffen
PS: ich mit 45 bin schon etwas befangen.....



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Blinkermuffel


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