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grauer69
 Beitrag#1   Betreff: beruhigend
Verfasst: 02.03.2013, 19:19 
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Beiträge: 52
Registriert:
19.02.2009, 23:18
Ortszeit:
01.10.2025, 06:31
Hallo :comm:

Wie Ihr im Bilderrätsel mitbekommen habt, war ich heute endlich wieder on Tour.
Durfte sogar drei weitere Motorradfahrer grüßen.
Eigentlich vier.

Mit meiner ersten Ausfahrt kam ich auch gleich am ersten Krad-Unfall dieses Jahr vorbei.
Einen km vor meiner Haustür hatten ein PKW und ein Krad starken Kontakt.
(Ich gebe keinem dabei die Schuld. An der der Unfallstelle bin ich als Moppedfahrer auf der vierspurigen Straße meistens zu schnell unterwegs und ich als von rechts kommender, linksabbiegender PKW-Fahrer meistens durch den fließenden Verkehr so gehandicapt, dass ich mich blind in die Straße einfädle)
Wie es auch war, ich kam etwa ein, zwei Minuten nach dem Crash dazu. - Der Verkehr zwängte sich an der Unfallstelle vorbei.
Und doch waren da ein paar Helfer!
- Ein junges Mädchen, dass mit dem Handy mit der Einsatzzentrale verbunden war.
- zwei Herren, die sich bereits um den gestürzten Motorradfahrer kümmerten: Helm ab, Schocklage, Rettungsdecke...
- ein Mann meines Alters, der noch unterstützte.

Mir blieb nur noch übrig, den Autofahrer darauf hinzuweisen, das geschrottete Motorrad nicht aufzuheben, sondern für Fotos erst Mal liegen zu lassen und auf das Eintreffen der Polizei und des Notarztwagen zu warten.

Es ist beruhigend für mich, dass es diese Ersthelfer noch gibt! Ich wünsche mir, dass ich sie nie brauche. Ich wünsche mir, nie dieser Ersthelfer zu sein. Und weiss einfach aus diesem dankbaren Gefühl heute, dass ich es trotzdem versuchen würde.

Olaf



Als Neuauflage eines Klassikers unterwegs

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Hank McCoy
 Beitrag#2   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 05.03.2013, 09:45 
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Beiträge: 198
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04.11.2012, 18:06
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01.10.2025, 06:31
Guter Thread, dabei sollten wir alle daran denken, mal wieder zum Ersthelfer-Kurs zu gehen. Ich schließe mich selber da mit ein.

By the way:
ich musste schon einmal die Erfahrung machen, als einer der Ersten zu einem richtig schweren Unfall dazu zu kommen.
Ich habe mich über mich selber gewundert, wie im Grunde richtig man dann welche Handgriffe beherrscht - aus welchem Teil des Unterbewusstseins auch immer stammend, das letzte Ersthelfer-Training war Jahre her.
Seit dieser Erfahrung (mit brennenden Autos) habe ich immer einen Feuerlöscher und eine Beatmungs-Maske in der Dose.


Allzeit gute Fahrt,
Hank



Interessensvertretung beginnt in der Gashand.

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harry301
 Beitrag#3   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 05.03.2013, 21:47 
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Beiträge: 2048
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01.10.2025, 06:31
Hallo,
wenn man an einem Unfall vorbei kommt, der vermeintlich gut versorgt ist und man Niemanden behindert, sollte man durchaus einmal anhalten und ein bisserl helfen und wenn es nur Verkehr regeln ist.
Natürlich mit Augenmaß ob die Hilfe gebraucht wird und man nicht stört.

Dabei lernt man sehr viel, vor allem seinen Adrinalinspiegel in den Griff zu bekommen,
sonst kann man eventuell nicht klar denken, wenn man alleine verantwortlich ist, weil das Gehirn nicht arbeitet wie gewohnt. Bei mir war es jedenfalls so.
Ich vermute, dass ich auch unter Schock stand.

Hank hatte das besser im Griff.

Beim ersten Unfall konnte ich nur zuarbeiten, bei den folgenden Unfällen war ich eine
kleine selbstständige Hilfe, jetzt bin ich relativ gut brauchbar und habe ruhigere Hände als mancher Hilfszivi von
der Feuerwehr.
Beruhigend auf einen Verunfallten einwirken und eventuell Stütze beim Liegen geben, kann jeder lernen.
Nicht jeder Verunfallte ist bewußtlos der fachgerecht versorgt oder wiederbelebt werden muß. Am Besten sollte sich der nicht bewußlose Verunfallte möglichst wenig bewegen oder gar bewegt werden. (Halbwissen von mir, ich lasse mich gerne berichtigen)
Die Wartezeit zu überbrücken, bis die Sanitäter eintreffen, ist schwere Kunst.
Weiche Knie sind dabei ganz normal.

Grüsse Harry



Mit verschiedenen FJRs über 260.000km unterwegs gewesen. Zur Zeit RP23

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Hank McCoy
 Beitrag#4   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 06.03.2013, 10:16 
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Beiträge: 198
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04.11.2012, 18:06
Ortszeit:
01.10.2025, 06:31
Moin nochens,

Harry hat recht - helfen kann jeder, auch wenn vermeintlich genug Leute vor Ort sind.

Meine eigenen Erfahrungen durch den Crash damals sprechen zumindest stark dafür. Eigentlich wollte ich Euch mit Details dazu verschonen, aber so viel sei gesagt: das Ganze war so "spektakulär", dass doch tatsächlich die ersten Idioten mit Kameras anrückten. Also keine Helfer, sondern Gaffer, die sich auf den Weg zum Geschehen machten. Daneben rannten zwei Kinder aus einem der drei Unfallautos, die vermutlich unter Schock standen, quer durch die Gegend und spielten Fangen, während wir Anderen den reglosen Fahrer aus dem brennenden Verursacherfahrzeug rauszogen.

Es war die A8 Großraum Stuttgart Ende Februar. Alle Autos standen längst, weil sich halt drei Autos umeinander gewickelt hatten. Und alle Autos parkten immer näher am Feuer, weil alle gut sehen wollten.

Ich glaube, das war es was mir sagte, hier hat keiner Übersicht und "gibt Kommando" - viele wollen helfen, viele gaffen, und die Dinge laufen gerade immer noch richtig schief. Hier muss gelenkt werden.
Ich habe dann einfach tief Luft geholt und mit lauter Stimme die Leute eingeteilt:
"SIE BEIDE fangen die Kinder ein, sonst rennen die noch auf die Gegenfahrbahn.
SIE DREI sorgen dafür, dass die Autos hier weiter weg geparkt werden - die brennenden Autos könnten gleich explodieren.
SIE organisieren Feuerlöscher, SIE Decken.
Und SIE machen aus den Gaffern Helfer - wie, ist mir egal."

Das Erstaunliche: niemand hat das in Zweifel gestellt, keiner hat sich gewehrt, alle waren froh, dass sie einen "Auftrag" hatten. Jeder legte unmittelbar los. Und noch bevor es richtig hässlich wurde (es sind dann tatsächlich die brennenden Reifen geplatzt, nicht der Tank explodiert) (war ein verheerender Feuerregen, der die anderen Autos ohne mehr Abstand tatsächlich auch getroffen hätte), kamen die Dinge einigermaßen in den Griff. Zumindest für alle bis auf Einen.

Mein Fazit daher: auch wenn Helfer da sind kann es je nach Unfallgröße nicht schaden, zumindest mal zu schauen, was dort gerade geschieht und weitere Hilfe anzubieten.


Herzliche Grüße,
Hank

ach ja: ich glaub, ich stand auch unter Schock. Währenddessen, meine ich. Ich war nämlich viel zu emotionslos und kühl dabei. Hat in diesem Fall aber nichts geschadet...



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 Beitrag#5   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 06.03.2013, 11:39 
Zitat: Hank McCoy

ach ja: ich glaub, ich stand auch unter Schock. Währenddessen, meine ich. Ich war nämlich viel zu emotionslos und kühl dabei. Hat in diesem Fall aber nichts geschadet...


Hi Hank,
du hast genau richtig gehandelt.
Und daß du emotionslos dabei warst, habe ich bei jedem Unfall auch erlebt. Das Erwachen und darüber nachdenken kam meist erst, wenn wir vom Einsatz zurückgefahren sind, oder später zu Hause.

JEDER kann in so einem Fall was tun. Das Schlimmste ist gar nichts zu tun und die Helfer noch bei ihrer Arbeit zu behindern. Weil, man will ja sehen was gemacht wird :oh:

Gruß
Elimar

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harry301
 Beitrag#6   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 06.03.2013, 13:46 
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Beiträge: 2048
Registriert:
09.02.2009, 11:51
Ortszeit:
01.10.2025, 06:31
Zitat: Elimar

JEDER kann in so einem Fall was tun. Das Schlimmste ist gar nichts zu tun und die Helfer noch bei ihrer Arbeit zu behindern. Weil, man will ja sehen was gemacht wird :oh:

Gruß
Elimar


Ich hoffe, dass mein Appell, wenigstens mitzuhelfen und zu gucken, nicht mit
Voyeurismus verwechselt wird.
Learning by doing ist bei Ersthilfe sehr hilfreich, nur das wollte ich rüberbringen.

Nicht jeder ist sofort von 0 - 100.. Ich war Sanitäter bei der Bundeswehr,aber
ohne größere Einsätze und der erste schwere Unfall im zivilen Leben
hat mir gezeigt, dass ich mental nicht gut darauf vorbereitet war und war sehr froh, als Helfer nicht alleine zu sein.
Ca 40 Minuten hat es gedauert bis der Sanka da war. Überlebt :yes: :yes:, obwohl wir einiges nicht ganz richtig gemacht haben.



Mit verschiedenen FJRs über 260.000km unterwegs gewesen. Zur Zeit RP23

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 Beitrag#7   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 06.03.2013, 13:59 
Nein Harry,
war keine Kritik an dir

Gruß
Elimar

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uwe
 Beitrag#8   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 06.03.2013, 14:49 
Ehemalige(r)

Beiträge: 208
Registriert:
08.08.2010, 15:54
Ortszeit:
01.10.2025, 06:31
Harry, den größten Fehler macht man, wenn man gar nichts macht :excl:
Es wurde noch niemand vor den Kadi gezerrt, nur weil er bei der Ersthilfe einen Fehler gemacht hat.
Aber unterlassene Hilfeleistung ist schon so manchem sauer aufgestoßen :excl:
Ich habe in meiner beruflichen Praxis haarsträubende Dinge erlebt, aber nur von Nichthelfern :excl:

Also immer schon weiterhelfen :yes:



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Motorräder: XV750; XJ900S; RP08 - 111000 KM; XT1200Z (59000 Km)

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Guenther
 Beitrag#9   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 07.03.2013, 17:11 
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Beiträge: 299
Registriert:
09.02.2009, 11:24
Ortszeit:
01.10.2025, 06:31
Wenn die Lage eindeutig ist, versteht es sich von selber zu helfen.
Allerdings habe ich aus eigenen Erfahrungen auch negative Erlebnisse. Nicht im Bezug auf das Helfen, sondern im Bezug auf schuldig oder nicht schuldig.
Ich sah nachts einen Mann auf der Strasse liegen, habe angehalten. Krankenwagen und Polizei verständigt. Kurze Zeit später war dem Mann geholfen, und ich wurde auf dem Revier ins Kreuzverhör genommen. Wollten die mir doch tatsächlich den Unfall unterschieben.
Ich musste einen Anwalt nehmen und ein Gutachten in Auftrag geben, das es nicht mein Wagen war der den Mann umgefahren hat.

Seit dem bin ich sehr skeptisch ob ich anhalte oder nicht wenn da jemand liegt und eigentlich Hilfe braucht.(wenn ich der Erste bin).



Arbeite und strebe, aber lebe!
Günther, RP13

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 Beitrag#10   Betreff: Re: beruhigend
Verfasst: 07.03.2013, 19:57 
Hallo Günther,
du hast leider schlechte Erfahrungen gemacht. Aber dem Mann wurde geholfen und vielleicht hat er sogar wegen deiner Hilfe überlebt :yes:

Dass die grünen Männchen so reagiert haben, kann ich auch irgendwie verstehen.
War halt schon ein großer Aufwand für dich und natürlich sehr ärgerlich. Aber das ist halt kein Grund in Zukunft nicht mehr zu helfen. Es könnte jeden von uns treffen!!!!!

Gruß
Elimar

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beruhigend


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