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Meine FJR im Mai habe ich im Mai verkauft
viewtopic.php?p=179286#p179286Da mir die Zeit ohne ein Motorrad schwergefallen ist, habe ich mich umgeschaut, wo denn etwas für mich wäre. Das Motorrad sollte nicht über 230kg schwer sein und so um 100 PS haben und der Händler innerhalb einer Stunde Fahrzeit erreichbar sein. Das waren meine Eckpunkte.
Die Auswahl für eine kleinere gebrauchte und nicht zu alte Reiseenduro ist überschaubar. Und da ich neben dem Motorrad auch eine gute Werkstätte brauche, habe ich mich bei BMW, Yamaha, KTM, Triumph und Ducati umgeschaut.
Das Thema
BMW war gleich zu Ende. Die neueren 900GS bzw. 850 GS waren mir, für das was sie boten, zu teuer und ich hatte sehr schlechte Erfahrungen mit meiner letzten gebrauchten BMW.
Yamaha hatte nichts, was mir zugesagt hätte; eigentlich schade, denn ich hatte eine sehr gute Yamaha Werkstätte.
KTM war gerade in Insolvenz und kam deshalb nicht in Betracht.
Bei
Triumph hatte ich drei Händler, und die 900er Tiger, die ich mir angesehen habe; in Cham, in Augsburg und in München. Einer aus unserem Forum aus Berlin hat mir von der Tiger 900 abgeraten, da sie kippelig sein sollte; wahrscheinlich wegen der weit abstehenden Koffer?
Der Triumphhändler in Cham wollte mir eine 5 Jahre alte Tiger schmackhaft machen; wo, nach der Anzeige, alles wie neu war. Der Blick auf den Vorderreifen war ernüchtern; gerade einmal 2 mm Profil und hinten war es kaum besser. Auch der TÜV war im September fällig. Die Probefahrt war ein Reinfall, da der Vorderradreifen viel zu wenig Luft hatte. Das war es dann mit Cham, da der Händler mir auch in keiner Weise entgegenkommen wollte und auch 200km weit entfernt ist.
Bei Triumph in Augsburg durfte ich mit einem ähnlichen Motorrad, Enduro 900, 30 Minuten fahren, wovon ich 20 Minuten im Stau gestanden habe. Auch wusste der dortige Verkäufer über das Motorrad und dessen Zubehör kaum Bescheid. In München war ich 2-Mal und jedes Mal wollte man mir eine Probefahrt anbieten. Als ich nach gut 6 Wochen eine E-Mail bekommen habe, dass man sich überlegt doch eine Tiger 900 für Probefahrten zuzulassen, habe ich dankend abgelehnt.
Von Triumph hatte ich den Eindruck, dass man mir kein Motorrad verkaufen wollte; ich vermute, dass ich mit meinen weißen Haaren das jugendliche Image vom Triumph gestört hätte? Auch machten mir die Händler alles andere als einen kompetenten Eindruck, sodass das Thema Triumph für mich erledigt war.
Bleib noch die
Ducati Multistrada 950 oder V2 in der S-Version. Die S-Version hat ein elektronisches Fahrwerk; ähnlich dem ESA bei BMW oder der AE-Version bei der FJR.
Mit dem Händler in München, wo ich schon einige Male war, konnte ich mich nicht anfreunden. Bleib noch der Ducati Händler westlich von München, der aber kein passendes Motorrad hatte.
Ducati hat in Ingolstadt, ca. 80 KM von mir weg, eine große Niederlassung; wohl wegen der Nähe zu Audi, zu dem Ducati gehört. Dort kaufen Audi Mitarbeiter ihre Motorräder und geben sie nach einem Jahr wieder ab. Ich war mit meiner Frau dort und wurde vom Geschäftsführer kompetent und zuvorkommend beraten. Auch war eine Probefahrt mit einer V2S kein Problem. Es gab auch eine V2S aus 2024 mit 3500km und einer Touring-Ausstattung, mit Koffer und Navi-Halterung, zu einem akzeptablen Preis. Damit konnte ich eine Probefahrt machen.
Das Motorrad hat mich begeistert. Die unglaubliche Beschleunigung und vor allem die Wendigkeit. Ich habe alles das ausprobiert, wobei ich mit der FJR Probleme hatte; in einer engen Straße wenden, und rückwärts rangieren. Da meine Frau auch akzeptabel sitzen konnte, habe ich das Motorrad gekauft.
Jetzt nach 2500km mit der Ducati bin ich zufrieden; ein ideales Motorrad für Tagestouren auf Landstraßen. Der Motor will allerdings Drehzahl und Tempo 30 im 3. Gang mag er gar nicht. Bei Tempo 200 ist das Fahrwerk, mit Koffer, sehr stabil und auch die vielen Einstellmöglichkeiten des Fahrwerkes und des Motors begeistern. Es hat zwar etwas gedauert, bis ich die 450 Seiten lange Bedienungsanleitung gelesen und ausprobiert habe, aber ich habe meine passenden Einstellungen gefunden. Auf der Autobahn ab 130 vermisse ich die FJR. Auch die Unterbringung von Kleinkram, wie Reifen-Pannenset, Werkzeug, Warnweste, Erste Hilfe-Set und Ähnliches ist nur sehr spärlich vorhanden. Aber das Wichtigste habe ich dabei. Ich war in der Ducati-Werkstatt, um mir einen Tipp für die Fahrwerkseinstellung zu holen und um mir das Einsprühen der Kette zeigen zu lassen. In den über 20 Jahren, seit meinem letzten Motorrad mit Kette, hat sich doch einiges getan. Mir wurde alles erklärt und mit Tipps geholfen.; freundlich und kompetent. Auch mit der Werkstätte habe ich einen guten Griff getan.
Mein Resümee: Auch wenn ich die FJR gerne behalten hätte, aber für 2 Motorräder habe ich nicht der Platz in meiner Tiefgarage und auch nicht das Geld für den Unterhalt. Die Ducati Multistrada V2S war ein guter Kompromiss und, ganz positiv, ich habe endlich wieder ein Motorrad!!
Mein Dank gilt an alle hier im Forum, die mich bei meinem Wunsch nach einem Motorrad bestärkt haben und an alle die mir mit Rat und Tat bei der Suche beigestanden sind.
Gruß
Gerald